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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Maxfest: Die Stadt vor der Entscheidung

„Ich habe den Experten ein erweitertes Sicherheitskonzept vorgelegt. Dies wurde für gut befunden“, so CIA-Geschäftsführer Heinz Stinglwagner zur DAZ auf Nachfrage. Aktuell ermittelt die CIA die erheblichen Mehrkosten aufgrund der Ausweitung der Veranstaltungsfläche.

"Plötzliche Einigung der Stadt mit der CIA": Maxfest


Laut Stinglwagner „kann die CIA diese Mehrkosten nicht allein aufbringen“, weshalb die Stadt die Zusatzkosten mit einer Ausfallbürgschaft absichern soll. Beratungen dazu finden derzeit statt. Stinglwagner geht davon aus, dass diese Form der Absicherung über die Stadt am Maxfest „in dieser Woche über die Bühne gehen soll“. Die CIA und die Stadt Augsburg verbinden mit der Ausweitung der Partyzone und dem dazu gehörenden Sicherheitskonzept auch die Möglichkeit, das „Stadtfest künftig variabler gestalten zu können“, da die Maximilianstraße wegen der geplanten Umbaumaßnahmen nicht zur Verfügung stehen könnte.

Auszeit für eine grundlegende Erneuerung gefordert

Die Stadtratsfraktion der Augsburger Grünen sieht in der unreflektierten Weiterführung der Maxfeste – ohne ein verbessertes kulturelles Konzept – keinen Sinn. Unlängst forderten sie, dass das Maxfest im Jahr der Frauen-WM eine Auszeit nimmt, um Zeit für eine grundlegende Erneuerung der umstrittenen Massenveranstaltung zu gewinnen. Reiner Erben, Fraktionschef der Grünen, ging gestern via Pressemitteilung mit Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl hart ins Gericht und kritisierte dabei die „Feuerwehrmann-Auftritte“ von Gribl, der mit dieser Vorgehensweise nicht nur „seinen Referenten“ (Rainer Schaal) vorführe, sondern auch zum wiederholten Mal auf eine Einbindung der zuständigen Gremien verzichte.

„Aus der Zeitung erfahren, wie der OB eine Notsituation, die er selber mitverschuldet hat, in Feuerwehrmanier löst“

Hintergrund der Grünen-Kritik ist der Umstand, dass in der letzten Sitzung des Allgemeinen Ausschusses am 2. Februar das Thema „Max 2011“ vom zuständigen Referenten Rainer Schaal auf die Tagesordnung gesetzt wurde, um ein Meinungsbild des Ausschusses zu bekommen. Da es keine genauen Angaben zum Konzept oder zur Finanzierung gegeben habe, so Erben, sei vergangene Woche im Ausschuss kein Beschluss gefasst worden. „Kurz darauf erfuhren die beteiligten Stadträte dann aus den Medien von der plötzlichen Einigung der Stadt mit der CIA. Oberbürgermeister Gribl hat mit diesem Vorgehen nicht nur seinen Referenten vorgeführt, sondern gleichzeitig auch die Gremien düpiert. Diese müssen eine Entscheidung dieser Tragweite souverän fällen können und dürfen nicht aus der Zeitung erfahren, wie der Oberbürgermeister eine Notsituation, die er selber mitverschuldet hat, in Feuerwehrmanier löst“, so Erben, der darüber hinaus aus der Berichterstattung der Augsburger Allgemeinen schlussfolgert, dass für das Max 2011 die Partzone ausgeweitet werden soll und somit höhere Kosten entstehen, „ohne dass dies mit einem überarbeitetem Konzept verbunden wird.“