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Mittwoch, 14.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Lex Kanu: Änderung der städtischen Sportförderrichtlinien

Aus der gestrigen Sportausschusssitzung gibt es drei überraschende Sachverhalte zu vermelden.

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Der Gedenkstein ist weg: Mast des Olympischen Feuers 1972


Der Ausschuss beendete gestern einen langen Zwist um die Sonderstellung der Augsburger Kanuten, indem er einer Modifikation der Sportförderrichtlinien der Stadt Augsburg im Sinne der beiden Augsburger Kanuvereine zustimmte. Veranstaltungen, die eine übergeordnete Bedeutung für die Stadt haben, müssen keine Defizite mehr vorweisen, um den zuschussfähigen Status zu erlangen. Es wird in Zukunft somit für jeden Sportverein möglich sein, Gewinne zu machen und städtische Mittel für Infrastrukturmaßnahmen zu beantragen. Unter „übergeordneter Bedeutung“ ist nationale und internationale Medienbeachtung zu verstehen. „Dieser Mehrwert ist Voraussetzung für die Gewährung dieser Anträge“, so Sportreferent Peter Grab. Mit 9:3 stimmte der Ausschuss der Vorlage zu. Gegenstimmen gab es von Pro Augsburg, der neuen CSM und den Grünen. Notwendig ist diese Modifikation geworden, „da die Verwaltung nicht besseren Wissens am Stadtrat vorbei gegen die Sportförderrichtlinien Zuschüsse pauschal gewähren könne“, so Peter Grab, der diese Beschlussvorlage klug und differenziert ins politisch schwierige Gelände platzierte. Das letzte Wort hat nun der Stadtrat.

Ausschuss akzeptiert neue Gedenktafel ohne Gegenreden

Die dritte Überraschung bestand darin, dass der Ausschuss ohne große Gegenreden eine neue Gedenktafel an der Kanustrecke zur Kenntnis nahm. Oberbürgermeister Kurt Gribl hatte im Vorfeld der Sitzung Sportreferent Peter Grab in Kenntnis gesetzt, dass eine Gedenktafel ohne Ausschussbeschluss von der Verwaltung angebracht werden könne. Die neue Tafel ist nun nicht mehr auf einem Stein befestigt, sondern an die Rohrleitung geschweißt, an dessen Ende im Olympiajahr 1972 von Karl Heinz Englet die olympische Flamme entzündet wurde. Die neue Tafel erinnert – wie gehabt – an diesen Vorgang und wurde um den Zusatz erweitert, dass 250 Fackelträger an diesem denkwürdigen Akt teilgenommen haben. Die Tafel bleibt demnach personifiziert, obwohl sich der Sportausschuss vor wenigen Monaten einstimmig gegen eine personifizierte Gedenktafel aussprach.