Landtag: „Staatstheater Augsburg“ scheitert an CSU
Ein Antrag der Freien Wähler mit der Forderung, das Kunstministerium möge prüfen, ob für Augsburg ein Staatstheater machbar sei, ist gestern im Landtagsausschuss abgelehnt worden.
Der Augsburger Landtagsabgeordnete Bernd Kränzle (CSU) enthielt sich der Stimme. Mit Ausnahme Kränzles stimmten die CSU geschlossen gegen das Ansinnen, da dieser Vorstoß nicht mit anderen Theatern in Bayern abgestimmt worden sei. Obwohl der FW-Antrag von der SPD und den Grünen unterstützt wurde, reichten die CSU-Stimmen für eine Ablehnung aus.
Hintergrund des Antrags ist der Umstand, dass die laufenden Kosten des Stadttheaters Augsburg für die Kommune kaum noch zu stemmen sind. Eine Umwidmung des Augsburger Stadttheaters in ein Staatstheater hätte die Stadt finanziell erheblich entlastet. Peter Grab, der sich als Kulturreferent der Stadt Augsburg (2008 bis 2014) stets für ein Augsburger Staatstheater stark machte, zeigte sich gestern enttäuscht: „Der Sanierungszuschuss des Freistaats entwickelt sich immer mehr zu einer Mogelpackung, denn während die meisten Augsburger über diesen Zuschuss frohlocken, sinkt seit 2013 der Pro-Kopf-Zuschuss für das Augsburger Theater. Dadurch gehen im Vergleich zu Vorjahren inzwischen Millionen der Stadt Augsburg unnötig verloren, die den Sanierungszuschuss signifikant schmälern.“
Dass man die Hoffnung auf ein Augsburger Staatstheater nicht aufgeben müsse, ließ Bernd Kränzle verlauten. „Die Frage wird wieder kommen“, so Kränzle, der im Ausschuss nicht den Mut hatte, für den Antrag der Freien Wähler zu stimmen.