Landtag beschließt umfassende Verbraucherinformation über Strompreise
Erfolgreich waren die GRÜNEN mit einem Landtagsantrag auf mehr Transparenz: Der Bayerische Landtag hat die Staatsregierung einstimmig aufgefordert, die Verbraucher detailliert über die Entstehung von Strompreisen zu informieren.
Dies teilte GRÜNEN-Abgeordnete Christine Kamm gestern der Presse mit. “Eine ganze Reihe von Energieversorgern haben für das kommende Jahr Preiserhöhungen angekündigt und wollen den Kundinnen und Kunden weis machen, dass daran die erneuerbaren Energien schuld seien”, so Kamm, die bedauert, dass auch die Augsburger Stadtwerke “mit Halbwahrheiten und Kundenverdummung” ihre Strompreiserhöhung begründen. Fakt sei, dass die Einkaufspreise, zu denen die Anbieter selbst den Strom bezögen, in den letzten zwei Jahren um rund 20 Prozent gesunken seien. Dies habe das Internetportal Verivox aus Daten des Statistischen Bundesamtes zum Erzeugerpreisindex Strom errechnet.
Trotz EEG-Umlage Spielräume für Preissenkungen
Zwar steige nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Umlage, die für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien gezahlt werde, um 1,5 Cent von bisher 2,05 auf 3,53 Cent je Kilowattstunde. Doch angesichts der deutlich verringerten Stromeinkaufspreise der Firmen gebe es von der Kostenseite her keine Rechtfertigung für eine Preissteigerung. Trotz höherer EEG-Umlage bestehe immer noch ein Spielraum für eine Preissenkung von etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde, so Kamm. Um Transparenz über die wahren Hintergründe der Strompreiserhöhungen herzustellen, soll nun nach dem Willen des Landtags im Verbraucherinformationssystem Bayern umfassend aufgeklärt werden.