ku.spo: Ein Sammelsurium von Pleiten und Pannen
Kommentar von Siegfried Zagler
Noch nie ist ein Projekt der Stadt Augsburg so zerfleddert worden wie das Pilotprojekt ku.spo von Peter Grab. Die Medien – allen voran die DAZ – sind daran nicht unbeteiligt, die schwersten Geschütze gegen ku.spo kamen jedoch aus dem eigenen Lager. Finanzreferent Hermann Weber (CSU) strich aus politischen Gründen die Gala im Schwimmbad, ohne dass diese psychologisch motivierte Streichaktion zum damaligen Zeitpunkt am Gesamtetat von ku.spo etwas verändert hätte. Weber griff mit dem Rotstift in die bereits bestehende Gesamtklaviatur des Projektes ein und nahm der Veranstaltungsreihe den Leuchtturm aus dem konzeptionellen Rahmen. Ein Querschläger der gefährlichsten Art, den die Rathausopposition dankbar zu verwerten verstand. Wenig später „verständigte“ sich Oberbürgermeister Gribl mit Kulturreferent Grab darauf, die Stelle der Kulturkoordinatorin Iris Steiner umzuschreiben. Iris Steiner hat das ku.spo-Konzept mit entwickelt und war als Kulturkoordinatorin als Chefin der Organisation vorgesehen. Die Kulturkoordinatorin wurde als Stelle ersatzlos gestrichen. Frau Steiner arbeitet nun im WM-Büro und kümmert sich um ku.spo nur noch sporadisch.
Die schwach besuchten Auftaktveranstaltungen nahm die Augsburger Allgemeine zum Anlass, die Einstellung von ku.spo zu fordern. Ebenfalls ein einmaliger Vorgang in der politischen Geschichte der Stadt. Die peinliche Hampelei um das nicht autorisierte DFB-Logo auf der ku.spo-Homepage und den Veranstaltungsprospekten ist in der Gesamtschau dagegen nur eine kleiner Fauxpas in dem Sammelsurium von Pleiten und Pannen namens ku.spo. Nun hat die Projektleiterin Karin Schubert die Reißleine gezogen. Es sei nicht abzusehen, dass das besser werde. In der Feinkonzeption wurde Frau Schubert der „Rote Faden“ des Gesamtprojekts auf den Leib geschneidert. An ihr lag es am wenigsten, dass ku.spo zu einer Lachnummer wurde. Den „Roten Faden“, der alles zusammenhalten, „organisieren, informieren, vermitteln und neugierig machen“ sollte, gibt es nicht mehr. Das Projekt wurde quasi über die Fähigkeiten von Frau Schubert begründet. Nun ist es tatsächlich an der Zeit, darüber nachzudenken, ob es nicht besser wäre, das Pilotprojekt ku.spo angesichts des leeren Stadtsäckels einzustellen. Schließlich muss man nicht jede Sackgasse zu Ende gehen. Ku.spo ist mit dem Ausstieg von Karin Schubert endgültig auf die schiefe Bahn geraten. Jetzt helfen auch die unbestrittenen Moderationsfähigkeiten des Kulturreferenten nicht mehr weiter.
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