Kurzkritik zur Nacht: Premiere bei Dierig
Phrasen und Klischees in Endlosschleife
Der Ansatz von Autor Robert Woelfl ist recht theoretisch: Das Leitbild unternehmerischen Handelns, so der Autor von „Familien Unternehmer Geister“, sickere allmählich in unsere Alltagsumwelt ein. Bei Dierig demonstrierten am Freitagabend vier Schauspieler eine Familienfarce voller Lügen, Selbstbetrug und Lebensangst, vorgetragen in einem absurden, wunderbar choreografierten Reigen von Phrasen, Klischees und Wiederholungen in (beinahe) Endlosschleife. Sie taten das unter der Regie von Ramin Anaraki hintersinnig, witzig und in furiosem Tempo. Schwierigkeiten machte nicht ihnen, wohl aber dem Rezensenten Woelfls Text und dessen unklare Botschaft. Mehr dazu am Montag in der DAZ.
Von links: Sohn Jannis (Tjark Bernau) will die väterliche Firma nicht übernehmen. Das bringt das – ohnehin stark desolate – Leben von Schwester (Christine Diensberg) und Eltern (Ute Fiedler und Martin Herrmann) heftig durcheinander.