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Samstag, 15.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

„Kulturpolitik darf nicht billige Massenware unterstützen“

Verena von Mutius, Jahrgang 87, ist die jüngste Stadträtin im Augsburger Rathaus. Sie gehört der Grünen Stadtratsfraktion an und sitzt im Allgemeinen Ausschuss, im Ausschuss für öffentliche Ordnung und Gesundheit, im Werkausschuss fürs Stadttheater sowie im Kulturausschuss, wo sie nicht gerade für Zurückhaltung bekannt ist. Zusammen mit Karl-Heinz Schneider (SPD) sorgte sie für hitzige Angriffe auf die Politik von Kulturreferent Peter Grab. In ihrer Eigenschaft als kulturpolitische Sprecherin der Grünen stand sie nun der DAZ Rede und Antwort. Das Jugendfestival MODULAR, der Kulturpark West sowie die „Problemzone“ Maxstraße wurden hinterfragt.

DAZ: Verena von Mutius, Sie sind zusammen mit Christian Moravcik bei den Augsburger Grünen für Jugendkultur zuständig. Vom 15. bis 17. April findet das zweite MODULAR-Festival unter Federführung des Stadtjugendrings statt. Ein breitgefächerter Veranstaltungsreigen mit Workshops und Podiumsdiskussionen. 160.000 Euro sind von der Stadt dafür bereit gestellt worden. Die MODULAR-Macher begehen den gleichen Fehler wie seinerzeit die X-Large-Verantwortlichen, sagen Kritiker. „Höher, größer, schneller“ sei nicht das richtige Konzept. Zu mainstreamig und mit zu wenig Komponenten, die für kulturelle Langzeitwirkung sorgen, wenn das Festival vorbei ist. Teilen Sie diese Auffassung?

Christian Moravcik und Verena von Mutius

Christian Moravcik und Verena von Mutius


Verena von Mutius: Aus unserer Sicht sind einige der Komponenten enthalten, die der Runde Tisch zu Regenbogenzeiten entwickelt hat. Zentral für die Nachhaltigkeit sind vor allem die Workshops im Vorfeld des MODULAR, die die Eigeninitiative anregen und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung junger Talente sein können. Für uns ist es von großer Bedeutung, dass junge Menschen aus der Region eine Bühne bekommen können.

Über die Workshops gelingt aber auch eine Einbindung der lokalen kulturellen Szenen in das Festival. Damit trägt das MODULAR auch zur Vernetzung verschiedener jugendkultureller Akteure bei. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass die wichtigen Institutionen alle eingebunden bleiben damit das Festival weiterhin erfolgreich ist. Dazu müssen die unterschiedlichen Akteure aufeinander zugehen und alle Vorstellungen unter einen Hut gebracht werden. Das heißt dann vielleicht auch mal, dass der Eine oder die Andere die eigenen Vorstellungen relativieren muss.

DAZ: OB Kurt Gribl und Kulturreferent Peter Grab sprechen in ihrem Grußwort an die „MODULAR-Fans“ von einem „einfachen Erfolgsrezept“. Das Festival lebe vom Engagement und dem Elan der jungen Leute selbst. MODULAR werde von dem Motto „Von uns für uns“ getragen. MODULAR sei eine echte Chance sich regional und überregional als junge, dynamische Stadt mit einer aktiven jugendkulturellen Szene zu positionieren. Findet das ihre Zustimmung?

von Mutius: Grundsätzlich ist daran nichts falsch und dies war auch die Grundidee im Jahr 2007, die mit dem Runden Tisch verfeinert wurde. Ob es der Stadt gelingen kann, Augsburg mit dem MODULAR überregional als junge und dynamische Stadt zu positionieren bleibt abzuwarten. Bislang fehlt dafür ein übergreifender konzeptioneller Ansatz. Das kann ein einziges Festival nicht leisten. Wäre dies so, dann würde die Gefahr entstehen, dass genau das passiert, was bei X-Large passiert ist: Es ist ein Fest entstanden, das in jeder X-beliebigen Stadt und von jedem kommerziellen Unternehmer hätte organisiert werden können.

"Von uns für uns": MODULAR-Festival

"Von uns für uns": MODULAR-Festival


Der Anspruch „Von uns für uns“ kann aber auch nur eingelöst werden, wenn alle jugendkulturellen Strömungen gefördert werden. Dass es eine solche Förderung junger Talente gibt, ist für uns zentral. Denn nur so ist es zu rechtfertigen, dass städtische Gelder eingesetzt werden. Die Grundaufgabe einer Stadt bei Investitionen in die Jugendkultur ist es, Impulse zu setzen und zu fördern. MODULAR ist dafür ein gutes Beispiel. Die kreative Weiterentwicklung muss dann die Szene selbst in die Hand nehmen. Die Politik setzt Rahmenbedingungen und schafft Freiräume.

DAZ: Musik, Musik, Musik, Film, ein bisschen Literatur und Sport, ein wenig bildendende Kunst und diskursives Reden darüber. Habe ich etwas vergessen? Falls nicht: Ist das die aktuell repräsentative Palette der Jugendkultur, oder kommen andere Programmpunkte einfach zu kurz?

von Mutius: Ich habe mich darüber gewundert, dass die freien Theater und auch das Stadttheater mit seiner Jugendarbeit nicht eingebunden sind. Vielleicht könnten auch die teilweise großartigen Theatergruppen der Schulen eine stärkere Rolle spielen.

Grundsätzlich ist es aus meiner Sicht schwierig Jugendkultur an sich zu definieren. Natürlich kann ich Definition nennen, die die Fachleute verwenden, aber durch die Tatsache, dass viel Bewegung in dieser Kultur ist, kann man nicht einfach sagen: „Das ist Jugendkultur.“ Zunächst würde man sicher sagen: „Jugendkultur ist Kultur für junge Menschen.“ Aber es sind z.B. viele Akteure auch dabei, die sind „alt“ nach diesem Schema und trotzdem zur Jugendkultur zählen. Ich denke Jugendkultur heißt häufig auch so etwas wie Neue Kultur.

DAZ: Raphael Brandmiller, der Vorsitzende des Stadtjugendrings, hat kürzlich bei einer Veranstaltung der FDP davon gesprochen, dass unter der Ägide der Grünen Kulturreferentin Eva Leipprand zu wenig für die Jugendkultur geschehen sei. Leipprand hätte nur die Hochkultur im Blick gehabt.

Verena von Mutius

"Jugendkultur kann nie abgeschlossen sein" - Verena von Mutius


von Mutius: Ich halte die Trennung in Hochkultur und Jugendkultur für wenig hilfreich. Es geht nicht um die Frage Hochkultur oder Breitenkultur, sondern es geht darum, was städtischer Auftrag ist. Und der heißt, Qualität zu fördern. Städtische Kulturpolitik darf nicht billige Massenware unterstützen, die auch kommerziell angeboten wird oder werden könnte.

Außerdem weiß ich durch die Beschäftigung mit der Historie, dass es verwaltungsintern so war, dass zu Beginn der Regenbogenzeit ausschließlich der Stadtjugendring für Jugendkultur zuständig war. So steht es auch in den Förderrichtlinien für den Stadtjugendring. Deshalb zeichnete das Schul- bzw. Sozialreferat verantwortlich.

Unter dem Regenbogen wurde das Thema Jugendkultur vom Kulturreferat angegangen. Projekte wie z.B. der Kulturpark West, das Projekt „Mehr Musik“ und der Kultur- und Schulservice und der Runde Tisch für das MODULAR-Konzept entstanden durch Eva Leipprand. Deshalb ist es für mich unverständlich, warum Raphael Brandmiller eine solche Behauptung aufstellt.

DAZ: X-Large habe auch daran mitgewirkt, dass Menacher wiedergewählt wurde, sagt man. Ist das Legende oder teilen Sie diese Einschätzung? Lassen sich mit Jugendfestivals Wahlen gewinnen? Könnte das ein Grund dafür sein, dass MODULAR trotz knapper Haushaltskasse von Kürzungen verschont blieb?

von Mutius: Aus meiner Sicht nicht, denn es ist eine wichtige Aufgabe einer Stadt, kreative Talente zu fördern und das jugendkulturelle Netzwerk zu stärken. Außerdem ist es wichtig für eine Stadt, dass es kulturelle Angebote auch für junge Menschen gibt. Deshalb ist das Geld gut angelegt, wenn der nachhaltige Charakter des Festivals erhalten bleibt.

Wer meint, dass mit solchen Festivals Wahlen entschieden werden, unterschätzt gerade junge Menschen. Deshalb teile ich die These nicht, dass das MODULAR stattfindet, damit irgend jemand Wahlen gewinnt. Interessant war auch, dass der Kämmerer die Mittel für das Festival streichen wollte und von den eigenen Leuten darauf aufmerksam gemacht werden musste, dass es für 2010 bestehende Verträge gibt.

DAZ: Stichwort Kulturpark West / Ballonfabrik. Ist es nicht so, dass die Initiative um Manfred Hörr einen kulturpolitischen Mangel offengelegt hat? Der Kulturpark West ist zwar mit zirka 1.200 Mietern voll belegt, aber nicht alle Kulturschaffenden wollten offensichtlich für 5,25 Euro pro Quadratmeter in die ehemalige Reese-Kaserne.

von Mutius: Hier muss man differenzieren. Manfred Hörr will ein soziokulturelles Zentrum, das selbst Veranstaltungen entwickelt und anbietet. Solche Zentren wurden in den 70‘er Jahren in vielen Städten gegründet, bei uns war das die Kresslesmühle, die heute eine andere Funktion hat. Der Kulturpark West hatte das Problem, dass er zu wenig Räume hat und manche Künstler/-innen nicht unterkommen konnten, weil sie größere Räume brauchen. Deshalb ist die Erweiterung auf dem Gelände der ehemaligen Ballonfabrik zu begrüßen.

Jugendkultur kann aber nie abgeschlossen sein, deshalb sind wir gespannt darauf, wie es mit der Initiative um Manfred Hörr weiter geht und ob es weitere Ableger oder ähnliche Projekte wie den Kulturpark West gibt. Ich möchte z.B. daran erinnern, dass der Stadtrat einem Konzept für die Halle 116 (ehemaliges KZ-Außenlager) auf dem Sheridan-Gelände zugestimmt hat, das ebenfalls jugendkulturelle Elemente beinhaltet.

DAZ: Das kulturelle Vernetzungs- und Synergiekonzept von Peter Bommas und Tommy Lindner scheint im Kulturpark West zu funktionieren. Aber was ist eigentlich aus der vielbeachteten Initiative von Peter Mangold und Georg Heber „Muhackl oder Blutwurst“ geworden? Der erstaunliche Erfolg dieser spontan gegründeten zeitlich geduldeten Galerie/Veranstaltungslokalität am Perlachberg hatte 2009 über Monate hinweg partiell aber sehr differenziert auf einen innerstädtischen Mangel an kulturellen Nutzungskonzepten verwiesen.

Galerie auf Zeit: "Muhackl oder Blutwurst"

Galerie auf Zeit: "Muhackl oder Blutwurst"


von Mutius: Auch ich war vom Muhackl begeistert und habe es allen Freunden gezeigt, die mich in Augsburg besucht haben. Mir hat besonders gefallen, dass das Café ein offener Rahmen war, in dem man nie wusste, was sich ereignen wird. Mir würde es gut gefallen, wenn es so etwas wieder geben würde. Allerdings meine ich, dass das besser funktioniert, wenn es provisorisch und zeitlich befristet ist. Ein solches Konzept würde wahrscheinlich langweilig werden, wenn es auf Dauer angelegt wäre. Auch hier muss aber genau geschaut werden, was Aufgabe der Stadt ist. Sicher stimmen Sie mir zu, dass die Stadt kein solches Café betreiben kann. Es könnte sich aber z.B. die CiA zur Aufgabe machen, leerstehende Gebäude in der Innenstadt immer wieder zu kulturellen Fenstern zu machen. Das geht aber nur, wenn es Initiativen oder Menschen gibt, die so etwas in der Praxis auch durchführen wollen.

DAZ: Ist das In-den-Suff-Feiern, das ganze Zinnober, das dreimal wöchentlich auf der so genannten Partymeile aufgrund der entsprechenden Gastronomie rund um die Maxstraße passiert, aktuell nicht der stärkste Ausdruck von Mainstream-Jugendkultur?

von Mutius: So weit würde ich meinen Jugendkulturbegriff nicht ausweiten, dass ich die Feiern in der Maxstraße da einbeziehen würde. Wir Grünen haben ja immer gesagt, dass es zum Leben einer Großstadt gehört, dass gefeiert werden kann und wir keine Innenstadt wollen, in der nachts die Bürgersteige hochgeklappt werden. Was wir aber wollen, ist eine bessere Mischung auch der Gastronomie und des Kulturangebots in der Maxstraße. Schließlich glauben wir, dass nur mit einem Umbau und einer Aufwertung der Straße eine Verbesserung der Situation eintreten kann. Denn wahr ist auch, dass die Anwohner/-innen der Maxstraße ein Recht auf Nachtruhe haben. Dazu gehört aber vor allem das Nachtfahrverbot, das wir Grünen gefordert haben.

DAZ: Nun sollen Richard Goerlich und Raphael Brandmiller ein besseres kulturelles Nutzungskonzept für die Maxstraße entwickeln. So sieht es das aktuelle 17-Punkte-Papier der Stadtregierung zur Maxstraßenproblematik vor. Wollen Sie den beiden dabei nicht ein wenig behilflich sein?

17 Punkte die das Problem nicht lösen: Maximilianstraße

17 Punkte, die das Problem nicht lösen: Maximilianstraße


von Mutius: Mir ist noch relativ unklar, auf welcher Basis Richard Goerlich und Raphael Brandmiller dies tun wollen. Wenn das klarer ist, werden wir Grüne uns natürlich konstruktiv an der Diskussion beteiligen. Klar ist doch, dass ein Herumdoktern wie mit dem Döner-Verbot oder jetzt mit dem 17-Punkte-Papier die Probleme nicht lösen wird und dass man nur eine Entwicklung in Gang bringen kann und nicht schon morgen eine Lösung hat. Einen Versuch haben auch wir Grüne mit dem FIA unternommen, leider wurde dies von der SPD damals nicht so umgesetzt, wie dies für Grüne selbstverständlich gewesen wäre.

DAZ: Die schnelle Sanierung der Maxstraße, kein nächtlicher Durchgangsverkehr dort, Nachtfahrverbote sowie ein neuer Bebauungsplan sorgen womöglich für mehr Nachtruhe, aber das dauert und die Geduld der Anwohner scheint sich dem Ende zuzuneigen.

von Mutius: Ein wichtiger Schritt, das Nachtfahrverbot ist vergleichsweise schnell eingeführt und würde aus meiner Sicht viel bringen, denn nicht zuletzt die Corso-Fahrten verursachen viel Lärm. Andere Lösungen dauern in der Tat länger, zumal Lösungen schon öfter in letzter Minute durch politische Fahrlässigkeiten gestoppt wurden. Der letzte Umbau nach den Plänen des Forums Innenstadt Augsburg war fest geplant und wurde durch die Formulierung des Bürgerbegehrens 2007 zum Königsplatz ausgehebelt. Die „Kaisermeile“ wurde übrigens indirekt durch die Pläne der Herkulesgaragen AG vereitelt. Bei beiden Initiativen war Dr. Gribl maßgeblich beteiligt.

DAZ: Akzeptable Nachtruhe ist eine Sache, die „gastronomische Verslumung“ der Maxstraße eine andere. Wenn die Politik dieses Phänomen tatsächlich bekämpfen will, muss man der aktuell ansässigen Gastronomie weh tun. Warum positionieren sich die Grünen nicht eindeutig in diese Richtung?

"eine andere Mischung der Gastronomie"

"eine andere Mischung der Gastronomie"


von Mutius: Ich denke, eine andere Mischung der Gastronomie ist genau das, was wir erreichen müssen. Es gibt andere große Städte, die auch eine lebendige Innenstadt haben, aber bei denen gibt es weniger Probleme. Das hängt aber mit der Mischung der Lokale zusammen. Auch wir Grünen sind an die rechtlichen Vorgaben gebunden und können nicht jemandem die Lizenz wegnehmen oder ähnliches. Dies wäre auch nicht sonderlich zielführend, weil dann nur eine Diskussion darüber ausbrechen würde, ob dies der richtige Weg ist. Wichtig ist, dass alle Beteiligten eine gewisse Zufriedenheit mit der Straße verspüren. Da gehören die Anwohner, die Gastronomie und die Besucher/-innen dazu und diese müssen zum Ausgleich gebracht werden. Wenn man einseitig einem was nimmt, wird sich die Situation nicht lösen.

DAZ: Die ehemalige Grüne Kulturreferentin Eva Leipprand steht für den Satz, dass Max04 und die folgenden dreitägigen Party-Sausen auf der Maxstraße die Partmeile definiert haben. Merkwürdigerweise fand diese Festlegung in der Zeit des Regenbogens statt. Wie geht das zusammen?

von Mutius: Es ist richtig, dass vor allem die ersten Maxfeste und die Berichterstattung darüber die Maxstraße als Partymeile definiert haben. Und eine solche Definition wirkt weit über die Feste hinaus in die Bevölkerung hinein.

Wir Grünen hätten uns von Anfang an ein anderes Stadtfest auf der Maxstraße gewünscht und vor allem Eva Leipprand wurde für ihre Kritik an den Maxfesten angegriffen. Auch wenn wir uns nicht durchsetzen konnten, so wurden beim Max-Fest Veränderungen in unserem Sinne (z.B. mehr kulturelle Veranstaltungen in den Innenhöfen) durchgeführt. Wir haben uns immer ein Stadtfest im besten Sinne gewünscht, in dem die ganze Bevölkerung miteinander feiern kann.

DAZ: Nun haben Sie aber vor gar nicht allzu langer Zeit dem Konzept zu Max010 im Allgemeinen Ausschuss nach längerem Hin und Her zugestimmt.

von Mutius: Ich sehe meine Aufgabe darin, das kulturelle Konzept der Max Feste voranzubringen, um das zu realisieren was ursprünglich die Zielidee der Maxfeste war, nämlich ein Stadtfest für alle. Dazu müssen wir aber auch noch z.B. andere Altersklassen zu dem Fest bekommen und eventuell auch noch andere Programmpunkte wie z.B. ein Kinderprogramm am Nachmittag. Da ich eine eindeutige Bewegung in diese Richtung erkennen kann, konnte ich der Fortführung der Maxfeste zustimmen, auch wenn mir die Änderungen nicht weit genug gehen und wir z.B. für einheitlichere und kleinere Stände plädiert haben, damit die Maxstraße besser zur Geltung kommen kann. Dafür bekamen wir leider keine Mehrheit.

DAZ: Auch wenn Sie der CIA damit ein paar Zugeständnisse abgerungen haben: Max010 wird wieder als gesichtslose Mega-Party zelebriert werden. Balla-Balla-Gigantonomie mit ein paar kulturellen Alibi-Nischen. Die Grünen tragen das – wie wohl alle Parteien im Rathaus – mit. Hier hätte man mit einem klaren Grünen No-Go eine deutliche jugendkulturpolitische Ansage machen und Profil gewinnen können. Sehen Sie das nicht als Versäumnis?

von Mutius: Ich musste abwägen, was für die Stadt besser ist. An der Stelle schien es mir wichtiger, die Fortschritte in der Konzeption der Maxfeste zu unterstützen. Dennoch werden wir die Entwicklungen kritisch begleiten und deutlich artikulieren, was uns nicht passt. Mir geht es um solche inhaltlichen Fragen und nicht darum, wie wir als Grüne ein jugendpolitisches Profil gewinnen können. Das haben wir nämlich schon.

DAZ: Frau von Mutius, vielen Dank für das Interview.

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Das „Gespräch“ fand zeitnah per Mail-Austausch statt. Fragen: Siegfried Zagler.