Kulturausschuss: Neuer Anlauf für Kulturbeirat
Der Kulturausschuss hat gestern gegen die Stimmen der Opposition einer Beschlussvorlage zur Installierung eines Kulturbeirates zugestimmt. Einer Beschlussvorlage, die allerdings während der Sitzung inhaltlich verändert wurde und am Ende nur noch wenig mit der ursprünglichen Vorlage zu tun hatte.
Die eineinhalbstündige und kurzweilige Debatte sollte zu den seltenen Sternstunden des Kulturausschusses zählen, da die Opposition gute Argumente gegen den von Kulturreferent Peter Grab geplanten Kulturbeirat ins Feld führte und Grab gute Argumente dagegenhielt und der Kulturausschuss, nachdem Bernd Kränzle (CSU) offensichtlich nicht nur Bert Brecht, sondern auch die Kunst der dialektischen Steuerung entdeckt zu haben scheint, daraus eine Synthese entwickelte: Die Kulturszene und die Fraktionen sollen in eine konstituierende Sitzung zur Bildung eines Kulturbeirates eingebunden werden. Auf diesem „Konvent“ (Kränzle) solle dann die Satzung des Kulturbeirates entwickelt werden. Damit nimmt die Bildung eines Kulturbeirates einen neuen Anlauf und das Thema wird weder auf der kommenden Stadtratssitzung noch in der Feriensitzung im August auf der Agenda des Stadtrats stehen.
Die Opposition stimmte dennoch gegen diese Beschlussvorlage. Sie wollte dem „zarten Pflänzchen“ Kulturrat Zeit für Entwicklung geben und mit dem städtischen Kulturbeirat keine Parallelstruktur bilden. Peter Grab sieht in einem städtischen Kulturbeirat ein Gremium, in dem die gesamte Szene der Kulturschaffenden abgebildet werden und das dem Kulturausschuss bei schwierigen Entscheidungsfindungen zur Hand gehen soll. Dies könne nach Auffassung von Grab der Kulturrat nicht leisten.