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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kultur in Kürze

„Friedenskonzert“ im Kongress am Park

Mehr als ein „Ethno meets Classics”-Projekt: Europäische Kulturschaffende unterschiedlichster Nationen treffen sich zu einem völkerverbindenden Konzert im Augsburger Kongress am Park. Das Programm reflektiert die Multiethnizität des vorderorientalischen Raums, das Publikum erlebt Brückenschläge von Rumänien nach Zypern, von Griechenland nach Armenien. Im Zentrum steht die Uraufführung eines bisher einzigartigen Werks: Der aus Istanbul stammende Komponist und Baglama-(Saz)-Virtuose Kemal Dinç hat ein Konzert für sein Instrument geschrieben, in dem sich die reichen Musiktraditionen von Ost und West widerspiegeln. Generalmusikdirektor Dirk Kaftan dirigiert nicht nur die Augsburger Philharmoniker, sondern auch ein Ensemble internationaler Spitzenmusiker der Ethno-Szene. Das Auftaktkonzert zum diesjährigen Friedensfest findet am Sonntag, den 21. Juli ab 19 Uhr statt. Eintritt: zwischen 16 und 26 Euro.

Kaftan-Nachfolger stehen bereit

Die Kommission zur Findung des neuen Augsburger Generalmusikdirektors hat sich unter der Leitung von Kulturbürgermeister Peter Grab nach Sichtung der über 160 Bewerber am Dienstag auf acht Kandidaten verständigt, die für das weitere Bewerbungsverfahren im Oktober 2013 eingeladen werden. Trotz der hohen Anzahl an qualifizierten Bewerbern war die engere Auswahl schnell festgelegt. Kulturbürgermeister Peter Grab betonte die Harmonie in der Findungskommission, Intendantin Juliane Votteler freut sich auf ein „spannendes Bewerbungsverfahren.“ Weitere Mitglieder der Kommission sind der Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins Rolf Bolwin, Generalmusikdirektor Dirk Kaftan, der Orchestervorstand der Augsburger Philharmoniker, Dirigent Friedemann Layer, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Augsburg, ein Vertreter des Personalrats sowie je ein Vertreter der Fraktionen.

H2 stellt Uriel Mirion aus

Die Skulpturen und Objekte des israelischen Bildhauers Uriel Miron stellen eine ganz eigene, in der aktuellen Kunstszene kaum Vergleiche findende Position dar. Miron verwendet vorgefundene, industriell gefertigte Materialen als ‚readymades‘ genauso, wie er natürliche Werkstoffe als Grundlage seiner Skulpturen verwendet. Für seine Ausstellung im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg hat der Künstler drei neue, raumgreifende Arbeiten entworfen, die gemeinsam mit Skulpturen der jüngeren Vergangenheit, einer Serie von Gemälden sowie Bildhauerzeichnungen präsentiert werden. In der Zusammenschau ermöglicht die Ausstellung einen gleichermaßen aktuellen wie repräsentativen Einblick in die konzentriert-reduzierte Arbeitsweise Uriel Miron’s. Die Ausstellung wird am heutigen Donnerstag zur Eröffnung der Ausstellung “Uriel Miron – A Bone’s Throw” am Donnerstag um 18.00 Uhr im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast eröffnet. Es sprechen Peter Grab, Bürgermeister und Kulturreferent der Stadt Augsburg, Dr. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg und Dr. Thomas Elsen, Leiter des H2.

» www.urielmiron.com

„Die Einwanderer“ im Hoffmannkeller

Das Stück „Die Einwanderer“, 1972 von Jacques Kraemer geschrieben, greift ein Thema auf, das für alle Industrieländer von Bedeutung ist: die Problematik der „Überfremdung“. Innerhalb von 16 kurzen Szenen, mal grotesk, mal ironisch, mal lustvoll politisch, wird das Schicksal der ins Land geholten „Anthropomorphen“ diskutiert. Sie stehen stellvertretend für den Gastarbeiter, den Asylanten, den „Fremden“. Ein Stück auch mit Anklängen an Hollywood-Streifen wie King Kong und die Großen Völkerschauen in Hagenbecks Tierpark. Jacques Kraemer (Jahrgang 1938) ist Schauspieler, Regisseur und Autor in einer Person. Durch an Brecht orientierte Inszenierungen klassischer und zeitgenössischer Werke, vor allem aber durch eigene Stücke, machte das Ensemble sehr bald über die Provinzgrenzen hinaus von sich reden. Internet Augsburg wurde das Stück inszeniert von „Theater.interkultur“ – einem gemeinsamen Projekt der vhs Augsburg und des Kulturamtes (Projekt für Frieden und Interkultur) in Kooperation mit dem Theater Augsburg. In der Probenarbeit wurden Sprachbarrieren aufgebrochen und die verschiedenen Lebenswirklichkeiten und kulturellen Prägungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einbezogen.