DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Samstag, 20.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kriminalität: Vorbeugen statt nur Symptome bekämpfen

Die Grüne Landtagsabgeordnete Christine Kamm fordert eine personelle Aufstockung des Polizeipräsidiums Schwaben Nord und mehr Präventionsarbeit.

Christine Kamm, MdL

Christine Kamm, MdL


“Kriminalität entsteht nicht auf Autobahnen, sondern in Ballungsräumen. Den spezifischen Bedürfnissen des Großraums Augsburg muss endlich in Form einer bedarfsgerechten polizeilichen Ausstattung Rechnung getragen werden”, so Christine Kamm. Hierzu sei ein Präventionskommissariat wie in München und Nürnberg, das durch vorbeugende Maßnahmen die Probleme an der Wurzel anpackt, dringend erforderlich.

Ein Präventionskommissariat nach den Vorstellungen der Landtagsabgeordneten bietet zusätzlichen Opferschutz, engagiert sich in Kinder- und Jugendarbeit und informiert u.a. über Mobbing, Drogen(sucht) und verschiedenste Arten von Kriminalität. Es ist Anlaufstelle für Bürger aller Altersschichten, die sich über Präventionsmaßnahmen und ihre Rechte informieren wollen. “Warum es bis heute noch kein Kommissariat für diese Aufgaben in Augsburg gibt ist völlig unverständlich. Schließlich ist es effektiver vorzubeugen, als immer nur die Symptome zu bekämpfen, die jederzeit wieder aufflammen können”, so Kamm.

Augsburg ist keine Fläche mit ländlichen Strukturen

Diese wichtige Präventionsarbeit muss das PP Schwaben Nord bisher mit dem vorhandenen Personalbestand nebenamtlich abdecken. Damit sei klar, dass Personal an anderer Stelle fehle. Dabei sei das PP Schwaben Nord bereits der kleinste Polizeiverband in Bayern. Kamm fordert daher einen zweiten Einsatzzug für das Präsidium. Schließlich sei Augsburg Messestadt, habe einen Fußballverein in der zweiten Liga, eine Eishockeymannschaft und das ganze Jahr über immer wieder Stadtfeste mit hohen Besucherzahlen zu bieten.

In ihrer gestrigen Pressemitteilung kritisiert Kamm das Bayerische Innenministerium. Augsburg als Verdichtungsraum mit 600.000 Einwohnern dürfe nicht weiterhin so behandelt werden, als handle es sich um eine Fläche mit ländlichen Strukturen. Wenn 1.000 neue Polizeistellen angekündigt werden, müssten diese gerecht verteilt werden. “Es geht um ein angemessenes Verhältnis der Bevölkerungsdichte zu den polizeilichen Kräften,” so Kamm, die am 6. Oktober Ministerpräsident Horst Seehofer schriftlich ersuchte, sich für den Aufbau eines Kommissariats für Prävention im PP Schwaben Nord einzusetzen.