Kresslesmühle: Stadt verurteilt Einschüchterungsversuche
Die Stadt Augsburg verurteilt aufs Schärfste die Angriffe auf Kulturküche und Kresslesmühle.
Mit Bestürzung und einer klaren Haltung hat Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl auf die scheinbar rechtsradikal motivierten Ereignisse und Einschüchterungsversuche reagiert, die sich gegen den Gastronomiebetrieb Kulturküche und das Kulturhaus Kresslesmühle richten: „Hakenkreuzschmierereien und fremdenfeindliche Parolen dürfen in Augsburg nicht hingenommen oder verschwiegen werden. Wir können in unserer Friedensstadt nicht dulden, dass Unternehmen und Beschäftigte Opfer von Einschüchterungen und Drohungen werden. Die Stadt steht ohne wenn und aber zum neuen Pächter in der Kresslesmühle.“
Am vergangenen Freitag waren bei der Stadt und beim Gastronomen gleichzeitig anonyme Briefe mit eindeutig rassistischem, fremdenfeindlichem und islamophobem Inhalt eingegangen. Außerdem wurde am Wochenende vor dem Eingang der Kulturküche ein Transparent mit der Aufschrift „Nein zu Kulturküche und Asylanten in Kresslesmühle“ aufgehängt. Die Eingangstür wurde mit einem Hakenkreuz beschmiert und der Betreiber der Kulturküche von einem unbekannten Anrufer bedroht. Mittlerweile ermittelt die Polizei. Laut den anonymen Schreiben ist der Hintergrund für die Aktionen, dass der Stadtrat im Juli einstimmig beschlossen hat, die Gastronomie im Kulturhaus Kresslesmühle an die Kulturküche zu vergeben. Diese gilt als Vorbild für Vielfalt und Innovation, weshalb sie 2007 mit dem Zukunftspreis der Stadt Augsburg und 2014 mit dem Bayerischen Asylpreis ausgezeichnet worden ist.
„Deutschland beweist in diesen Tagen, dass Willkommenskultur kein leerer Begriff ist. Unser demokratisches Verständnis fordert Solidarität mit der Kulturküche und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Vergabe der Gastronomie in der Mühle an die Kulturküche ist die richtige Entscheidung“, so Reiner Erben, der als Referent für die Kresslesmühle verantwortlich ist.