LOKALPOLITIK
Kommunalwahl: Markus Bayerbach tritt als OB-Kandidat der AfD zurück und geht auch nicht auf die Liste
Der Kreisverband der Augsburger AfD befindet sich seit vielen Jahren im unsichtbaren Raum, obwohl er mit zirka 170 Mitgliedern wuchern könnte. Am kommenden Sonntag, den 6. Oktober, wird die AfD-Liste erstellt.
Die Augsburger AfD wurde 2014 mit vier Sitzen in den Stadtrat gewählt ( Alexander Bolkhart/ThomasLis/Marc Zander/Markus Bayerbach). Bolkhart ließ sich bald vom Listennachrücker Thorsten Kunze ersetzen. Lis wanderte sehr früh zu Pro Augsburg ab, Zander und Kunze zur CSU. Übrig blieb von der AfD-Fraktion allein Markus Bayerbach, der 2018 über die schwäbische Landesliste in den Bayerischen Landtag einzog. Die AfD war bisher in Augsburg eine One-man-show namens Bayerbach.
Damit ist nun Schluss. Bayerbach wurde kürzlich zwar vom Kreisverband einstimmig zum OB-Kandidaten nominiert, wird aber nicht antreten und sich auch nicht auf die Augsburger AfD-Liste stellen lassen, wie die DAZ über den “Flurfunk” aus dem Landtag erfuhr.
Der 56-jährige Markus Bayerbach bestätigte dies auf Anfrage. Als Gründe führte er ins Feld, dass er mit der zu erwartenden Zusammenstellung der Liste nicht einverstanden sei. Die vorderen Listenplätze würden überwiegend von Mitgliedern der AfD-Jugendorganisation (JA) stehen. “Einige von Ihnen überschreiten bei mir die rote Linie”, so Bayerbach. Der Augsburger AfD-Kreisverband könnte somit nach Bayerbachs Abgang einen weiteren großen Schritt nach rechts machen.
In allen Bundes-Umfragen lag die AfD bisher über 10 Prozent. In Bayern zogen sie 2018 mit knapp 11 Prozent in den Landtag ein. Bei der vergangenen Bundestagswahl hatte die AfD in Augsburg mit 13 Prozent das beste Ergebnis in einer westdeutschen Großstadt über 250.000 Einwohner erzielt. Eine Kommunalwahl ist zwar überwiegend eine Persönlichkeitswahl und obwohl die AfD-Liste nicht viel hermacht, muss damit gerechnet werden, dass nach der Bayerischen Kommunalwahl vier bis sechs AfD-Leute in den Augsburger Stadtrat einziehen.
Wer am Sonntag Markus Bayerbach als OB-Kandidaten ablöst, konnte die DAZ nicht in Erfahrung bringen. Favorit ist der Inninger Markus Striedl.