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Freitag, 17.05.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Meinung

Kommentar zur Prügelattacke gegen Andreas Jurca

Die Verletzungen, die Andreas Jurca zugefügt worden sind, sind grauenvoll. Es ist zu hoffen, dass der oder die Täter überführt und angemessen bestraft wird/werden. Andreas Jurca ist eine schnelle Genesung und eine vollständige Heilung zu wünschen.

Kommentar von Siegfried Zagler

Damit wäre zu der unsäglichen Gewaltattacke gegen den Augsburger AfD-Politiker alles gesagt, würde dieser Gewalt-Exzess nicht von der AfD und rechtspopulistischen Meinungsmedien politisch instrumentalisiert werden. “Migranten verüben brutalen Angriff auf AfD-Politiker”, titelt zum Beispiel der “Deutschland Kurier” auf youtube, wo Jurca selbst rassische Aussagen anstellt: “Kommt eine Gruppe auf uns zu. Es waren einfach mehrere. Südländer, aber Südländer meine ich nicht Italiener, nicht Spanier. Ich glaube es weiß jeder, was ich damit meine.”

Der Schreiber dieser Zeilen weiß nicht “was” oder wen Jurca meint, sondern kann nur Mutmaßungen anstellen: Vermutlich meint Jurca “parasitäre Migranten”, also jene Migranten, die – wie Tilo Sarrazin das formulierte – in die deutschen Sozialsysteme migrieren würden. Das Problem sei nicht die Migration, sondern die parasitäre Migration, so Jurca zur Augsburger Allgemeinen vor der Kommunalwahl 2020.

Jurca entlarvt sich in diesem Video als sprachlich limitiert. Auch wirkt die fast zwölf Minuten andauernde Erzählung nicht immer schlüssig. Immerhin zweifelt die Bildzeitung am Narrativ des Opfers: “Erfahrene Ermittler zeigten sich erstaunt über die Symmetrie der Verletzungen und die unversehrte Stirn und Augenbrauen des AfD-Mannes.”

Laut Polizei habe Jurca keine Notwendigkeit für eine medizinische Versorgung seiner Verletzungen gesehen, als er Anzeige erstattete, so die Bildzeitung online. Es ist also denkbar, dass Jurca eine “Schlägerei unter Freunden” in eine erfundene Story umgemünzt haben könnte, um daraus politischen Profit zu ziehen.

Nun sollte man die Angelegenheit dem Rechtsstaat überlassen und abwarten, ob Jurcas Erzählung zutrifft – oder ein erbärmliches Täuschungsmanöver ist.