DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Donnerstag, 13.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Klimawandel: Augsburger Meer wird wärmer

Das in Augsburg ansässige Landesamt für Umweltschutz (LfU) veröffentlichte im Rahmen der Bayerischen Klimaschutzwoche Ergebnisse aus der Seenforschung. Eine wissenschaftliche Studie an zwölf großen und tiefen Seen ergab eine Erwärmung des Tiefenwassers um bis zu 0,2 Grad in zehn Jahren.

Der Ammersee gilt den Augsburgern seit jeher als „Augsburger Meer“. Auch er ist von den Folgen der allgemeinen Klimaerwärmung betroffen, die dazu führt, dass sich das Tiefenwasser von Seen erwärmt. Er befindet sich damit in „schlechter“ Gesellschaft von Bodensee, Genfer See sowie vierer Seen im Salzkammergut. Die Erwärmung von 0,1 bis 0,2 Grad innerhalb von 10 Jahren bedeutet nach vorsichtigen Schätzungen von LfU-Präsident Albert Göttle eine Erwärmung um mehr als ein Grad innerhalb von 100 Jahren. Dieser Trend ist seit mehr als 20 Jahren nachweisbar und wird sich nachteilig auf den Stoffhaushalt der Seen auswirken, denn die höheren Temperaturen in der Tiefe können zu unerwünschter Nährstoffanreicherung und schlechterer Sauerstoffversorgung im Sommer führen.

Keine unmittelbare Gefahr für Wasserqualität dank Ringkanälen

Dennoch sieht das LfU keine Gefahr für die Wasserqualität der großen bayerischen Seen. Ringkanäle an allen großen bayerischen Seen halten Abwasser zuverlässig von den bayerischen Seen fern und haben sich als großer Erfolg erwiesen. Die noch vor 30 Jahren drohende Nährstoffanreicherung in einem Gewässer und damit verbundenes übermäßiges Wachstum von Wasserpflanzen konnte damit gestoppt und vielfach sogar umgekehrt werden. In Gewässern wie dem Chiemsee oder dem Ammersee haben sich die Phosphorgehalte seitdem auf weniger als ein Drittel der damaligen Menge reduziert und liegen jetzt auf sehr niedrigem Niveau – ein wichtiger Gradmesser für den Erfolg der Seenreinhaltung. Göttle: „Eine konsequente Seenreinhaltung ist eine wirksame Anpassung an die Folgen des Klimwandels, je besser die Reinhaltung der Seen, desto eher könnten die Gewässer mit den Folgen der Erwärmung fertig werden.“