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Dienstag, 11.03.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kleine WBG-Asyl­bewerber­unterkünfte: FW und Ausschuss­gemein­schaft sehen sich als Ideengeber

Die Freien Wähler und die Stadträte der Ausschuss­gemeinschaft legen via Pressemitteilung Wert darauf, dass sie vor den Grünen und der SPD Anträge eingebracht haben, die gegen die bisherige Praxis ausgerichtet waren, „Asylbewerber in Großunterkünften von Privatinvestoren unterzubringen“.

Volker Schafitel

Volker Schafitel


Bereits am 07.08.2013 hat die Fraktion der Freien Wähler den Antrag gestellt, von der bisherigen Praxis, Asylbewerber in Großunterkünften von Privatinvestoren unterzubringen, Abstand zu nehmen. Die Fraktion der Freien Wähler habe laut Volker Schafitel beantragt, „durch die WBG Wohneinheiten für jeweils 20-30 Asylbewerber dezentral über das ganze Stadtgebiet bauen zu lassen und an die Regierung von Schwaben zu vermieten, wie dies auch von Privatinvestoren so gehandhabt wird, allerdings den erzielten Gewinn in soziale Integration und Betreuung der Flüchtlinge zu investieren.“ Dem Antrag der Freien Wähler sei nicht zugestimmt worden, stattdessen habe der damalige Sozialreferent Max Weinkamm darauf hingewiesen, dass städtische Firmen um 30 Prozent teurer bauen würden als Privatfirmen und der heutige Sozialreferent Stefan Kiefer habe gegen den FW-Antrag die begrenzte Leistungsfähigkeit der WBG angeführt.

SPD und Grüne sollen von den Freien Wählern abschreiben

„Ein Jahr später stellen nun Bündnis 90/Die Grünen und SPD den Antrag, Wohneinheiten für Asylbewerber durch die WBG bauen zu lassen, nahezu mit demselben Wortlaut, wie er in dem bisherigen Anträgen der Freien Wähler steht mit dem Zugeständnis, die Begrenzung von 20-30 Einheiten auf 90 Einheiten zu erhöhen“, so Volker Schafitel, der als Sprecher der sechsköpfigen Ausschuss­gemeinschaft darauf hinweist, dass die Sechsergruppe bereits in ihrer Pressemitteilung vom 17.06.2014 deutlich gemacht habe, dass man kleine Unterkunftseinheiten zu bauen habe. „90 Unterkünfte in einem Bau ist nach Ansicht der Ausschuss­gemeinschaft FW/Linke/ÖDP/Polit-WG bereits eine Massenunterkunft“, so Schafitel, der „es begrüßen würde“, wie es am Ende der Pressemitteilung sarkastisch heißt, „wenn SPD und Grüne den Originalantrag der Freien Wähler abschreiben würden, anstatt diesen zu Lasten einer minderwertigen Unterbringung von Flüchtlingen zu verwässern.“