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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kino: Wilhelm Hauffs neu verfilmte Erzählung “Das kalte Herz” gestartet

Gute Kritiken erhielt die Neuverfilmung des Hauff-Märchens “Das kalte Herz” zum Kinostart. Regisseur Johannes Naber ist am Sonntag zu Gast im Thalia.

Johannes Naber

Johannes Naber


Wilhelm Hauffs düstere “Fantasie-Erzählung” wurde 1950 in dem DEFA-Klassiker von Paul Verhoeven als antikapitalistische Parabel verfilmt. Diesen Faden greift nun der deutsche Regisseur Johannes Naber wieder auf und schickt eine Schar deutscher Filmstars in den prähistorischen Schwarzwald: Frederick Lau mimt den armen Köhler Peter, der einen Pakt mit dem Bösen eingeht. Henriette Confurius ist Peters unerreichbare Liebe Lisbeth. Dann kommt der Holländer-Michel (Moritz Bleibtreu) ins Spiel und schwatzt Peter sein Herz ab. Mit seinem neuen Herz aus Stein kommt Peter zwar zu Wohlstand, aber nicht zu Lisbeth, da sie ihn, dergestalt verändert, nicht mehr als einen „liebenswerten Peter“ sehen kann. Am Ende allerdings siegt die Liebe über die Macht des Bösen. Die dpa schreibt dem Film eine außergewöhnliche „politische Haltung“ zu. Naber attackiere Profitgier und enthemmtes Durchsetzungsvermögen als zeitlose, womöglich gar höchst aktuelle Erscheinungen. „Entsprechend dunkel, roh, kraftvoll und illusionslos kommt die Fabel daher, die der Vorlage in den meisten Wendungen folgt, einige der Figuren indes vielsagend ausbaut.“

Am kommenden Sonntagvormittag (11 Uhr) wird Regisseur Johannes Naber im Thalia-Kino zu Gast sein.