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Donnerstag, 28.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kachelofenverbot in Neubaugebieten?

Die Beratung des Bauausschusses zum Bebauungsplan „Östlich der Kohlstattstraße“ im Stadtteil Inningen nutzte Stefan Kiefer (SPD), um eine Grundsatzdiskussion über Holzöfen anzustoßen.

Er vermisse eine Regelung zum Verbot von Holzöfen im Textteil des Bebauungsplanes. So eröffnete der stellvertretende Ausschussvorsitzende die Beratung zum Tagesordnungspunkt 2 der Sitzung am vergangenen Donnerstag und stieß zunächst auf wenig Verständnis beim Kollegium. „Die Grundstücke in Innigen gehören teilweise Waldbesitzern, denen können Sie doch nicht verbieten, mit ihrem eigenen Holz zu heizen“, so Wolfgang Kronthaler (CSU), der außerdem auf die CO2-Neutralität der Holzfeuerung hinwies. „Sie können nur Festbrennstoffe an sich verbieten, aber damit verbieten Sie auch Pelletsheizungen, die überall als umweltfreundlich beworben werden“, kommentierte Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) Kiefers Vorschlag entrüstet.

„Wenn es wenigstens Holz wäre“

Stefan Kiefer brachte sein Anliegen auf den Punkt. Es gehe ihm um Feinstaub. Die Feinstaubproblematik sei wichtig und komplex, auch im Baubereich dürfe man sich davor nicht verschließen. Es gebe viele Stellschrauben, dies sei eine davon. Hermann Weber (CSU) stellte klar, dass Pellets in puncto Feinstaub nicht das Problem seien, ebenso wenig zwei Jahre lang gelagertes trockenes Holz. „Wenn es wenigstens Holz wäre, was da verfeuert wird“, kommentierte Baureferent Gerd Merkle. Er bestätigte die Auffassung von Beate Schabert-Zeidler, nicht spezielle Öfen, sondern nur Festbrennstoffe verbieten zu können. Doch auch das sei bereits problematisch. Bauherren von Energiesparhäusern, die mit hochwertiger Anlagentechnik und einem Kachelofen als Zusatzheizung auskämen, würde man zwingen, zusätzlich einen Gasanschluss zu installieren. Der Ausschuss beschloss anschließend die Satzung des Bebauungsplans, ohne eine Regelung zu Holzöfen zu treffen.