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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Medien

Jubiläumsausgabe: Zum 20. Mal das “Augsburger Jahr”

Mark Zuckerberg, der Erfinder von Facebook, ist 1984 geboren. Damals gab es in Augsburg längst ein Facebook, und zwar im Hochglanzformat und natürlich gedruckt: Das Augsburg Journal.

Von Siegfried Zagler

Wolfgang Bublies und Kurt Schilffarth (v.l.) im Vordergrund Oberbürgermeisterin Eva Weber © Augsburg Journal

Das monatlich erscheinende “Who is Who of Augsburg” ist ein Dinosaurier, der nur in Augsburg geboren werden konnte und auch nur hier alt werden konnte. Die drittgrößte bayerische Stadt leidet nämlich an einem Jurassic-Park-Syndrom: Wirtschaftliche Größe und politische Wirkungsmacht sind vergangen und dennoch irgendwie vorhanden und zu betrachten. Das Augsburg Journal vermittelt seinen Lesern (und vielen Anzeigenkunden) das Gefühl von Bedeutung und Glanz, was gar nicht so schwer ist, wenn man bedenkt, dass der FC Augsburg in der Bundesliga spielt.

Das “Augsburger Facebook” ist seit mehr als einem halben Jahrhundert ein erfolgreiches Presseprodukt mit einer abenteuerlichen Entstehungsgeschichte, die in erster Linie dem Verleger Walter Kurt Schilffarth geschuldet ist und dem unermüdlichen Vielschreiber und Chef-Producer Wolfgang Bublies.

Die wichtigsten Ereignisse eines Augsburg-Journal-Jahres werden in einem Jahrbuch zusammen gefasst, das es auch heuer wieder überall im Zeitungshandel zu erwerben gibt. Trotz Corona und trotz einer rasend schnell gewordenen Online-Medienlandschaft haben sich die Augsburger Dinos der Printmedien – dazu gehört auch das wöchentlich erscheinende Boulevardblatt sopress – nach einem schweren Wackler zu Beginn der Coronakrise seit einer Ewigkeit  im schwierigen Kielwasser der Augsburger Allgemeinen gehalten.

Das Jahrbuch 2020 fasst die Top-Ereignisse eines Jahres zusammen – nicht nach der historischen Bedeutung, sondern journalistisch aufbereitet in zwölf Kapiteln im Tagebuchformat nach dem Motto, dass es für jeden Tag des Jahres eine Meldung zu geben habe.

Nicht nur wegen des Buch-Jubiläums ist die Jubiläumsausgabe erwähnenswert, sondern leider auch wegen der alles überschattenden Coronakrise, die das Jahr 2020 geprägt hat, wie nie davor ein Ereignis. Dennoch greift „das Augsburger Jahr 2020“ als bebilderte Chronik auch andere Themen des Jahres auf – von der Kommunalwahl mit OB-Wechsel, über Bischofsweihe und Friedenspreisverleihung, Drei-Mohren-Umbenennung und Klima-Camp bis zum Prozess zum Gewaltakt am Königsplatz, die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel, Geisterspiele im Sport und eine Kostenexplosion bei der Theatersanierung  sowie Hochzeiten, Geburten und Nachrufe auf bekannte Persönlichkeiten, die 2020 verstorben sind.