Innovationspark: In Kürze startet erster Architektenwettbewerb
Der AUGSBURG Innovationspark stand am Mittoch ganz oben auf der Tagesordnung des Wirtschaftsausschusses des Augsburger Stadtrats. Diskutiert wurden das Projektmanagement und die ersten baulichen Maßnahmen.
Erstes Bauwerk: das Technologiezentrum (Schaubild: WBG)
Breiten Raum in der Berichterstattung von Prof. Manfred Hirt, dem Leiter des dreiköpfigen Kompetenzrats des Innovationsparks, nahm das Technologiezentrum ein. Das 11.000 qm Nutzfläche bietende Gebäude soll in zwei Bauabschnitten in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Großforschungsinstituten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und der Fraunhofergesellschaft errichtet werden. Im Technologiezentrum sollen 600 Arbeitsplätze für Forschung und Entwicklung entstehen.
Rund 20 „Letters of Intent“ von an der Nutzung interessierten Firmen liegen laut Hirt bereits vor. In den letzten Monaten habe man unter Einbeziehung dieser Firmen ein detailliertes Anforderungsprofil mit Raumprogramm und der maschinellen Grundausstattung erstellt. Dieses bildet jetzt, zusammen mit dem Bebauungsplan 900, die Basis für einen Architektenwettbewerb, der von Mai bis August 2011 durchgeführt wird. Der Stadtrat wird sich mit dem Ergebnis im September befassen. Dr. Hirt rechnet mit einem Baubeginn für das Technologiezentrum im Dezember 2011, Fertigstellung soll Anfang/Mitte 2013 sein.
Eigentümerin des Technologiezentrums bleibt die Stadt, Betreiberin wird die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG sein. Diese vermietet an eine sog. Operations GmbH, die die einzelnen Einheiten dann an die Firmen untervermietet. Die Finanzierung des Technologiezentrums steht. 16,5 Millionen schießt der Freistaat Bayern aus seinem Sonderprogramm „Aufbruch Bayern“ zu. Damit werden Schlüsselprojekte finanziert, die als Impulsgeber für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung fungieren. Dass die Millionen sicher sind, konnte CSU-Stadtrat und MdL Johannes Hintersberger bestätigen: Die Mittel sind im aktuellen Doppelhaushalt des Freistaats eingestellt.
Komplizierte rechtliche Struktur
Karl-Heinz Schneider (SPD) hinterfragte das aus seiner Sicht komplizierte Projektmanagement des Innovationsparks, das auf einen Lenkungsausschuss, ein Projektteam im Wirtschaftsreferat, einen Kompetenzrat und für das Marketing auf die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH verteilt ist. Für OB Kurt Gribl, der die Sitzung leitete, stellte die derzeitige Konstellation kein Problem dar: „Die Schlagkräftigkeit hängt nicht von der Rechtsform ab, sondern von der Struktur“. Man habe kurze Wege, die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH sei eingebunden, weil sie Adressat der staatlichen Förderung sei.
Ein professionelles und schlagkräftiges Projektmanagement für den Innovationspark forderte gestern auch die Bundestagsabgeordnete und FDP-Kreisvorsitzende Miriam Gruß ein. Planungsrechtlich habe die Stadt ihre Hausaufgaben schnell und gut erledigt. Am Management müsse aber nachgearbeitet werden. Die Stadt stehe in der Verantwortung, die vom Freistaat bereitgestellten Gelder sinnvoll anzulegen.
Grafik: DAZ