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Dienstag, 11.03.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Schweige-Fahrt zum Gedenken an tödlich verunglückte Fahrradfahrer

Ride of Silence mit besonderer Bedeutung

Der ADFC organisiert jedes Jahr im Mai den Ride of Silence, eine Demonstrationsfahrt, die zeitgleich in Augsburg und 390 anderen Städten weltweit stattfindet. Mit dieser Schweige-Rundfahrt gedenkt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Augsburg der fünf Radfahrer, die im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet getötet wurden.

Auch Rosemarie Wirth wird an dem radelnden Demonstrationszug teilnehmen. Wirth wurde 2017 von einem abbiegenden Lastwagen in der Pilgerhausstraße schwer verletzt. In Augsburg stieg die Zahl der unfallbeteiligten Fahrradfahrer von 2013 bis 2017 laut Polizei um etwa 20 Prozent. Bei sechs von acht tödlichen Verkehrsunfällen im gesamten Raum Nordschwaben waren im verkehrsjuristischen Sinn die Radler selbst schuld, wie aus der Polizeistatistik hervorgeht.

Beim Augsburger ADFC wurde gestern auf einer Pressekonferenz moniert, dass seitens der Stadt zu wenig für die Sicherheit der Radfahrer getan wird. Der ADFC fordert, dass ein runder Tisch mit Stadt und Polizei als festes verkehrspolitisches Gremium gegründet wird, um Unfall und Ursache zu analysieren. Es sei unehrlich, das Radfahren zu propagieren, ohne darauf hinzuweisen, dass Radler besonderen Risiken ausgesetzt seien, so Martin Wohlauer vom ADFC. Im Jahr 2017 ist mit fünf getöteten Radfahrern im Augsburger Stadtgebiet eine dramatische Höchstmarke erreicht worden.

„Zusammen mit zirka 250 radelnden Demonstranten, die wir zum Ride of Silence erwarten, fordern wir, dass sich die Sicherheitslage für Radfahrer rasch, konkret und spürbar verbessert. Dazu muss sich die Augsburger Politik und die Verwaltung ihrer Verantwortung bewusst werden und endlich handeln“, so der ADFC, der mit rund 1500 Mitgliedern in der Region Augsburg-Stadt, Augsburg-Land und Landkreis Aichach-Friedberg zu einer bedeutsamen politischen Stimme geworden ist. – Der Start des „Ride of Silence 2018“ ist am Mittwoch, den 16. Mai um 18.30 Uhr am Königsplatz.

Foto: Ghostbike in Haunstetten/Inninger Straße – Ghostbikes werden von Fahrradaktivisten als Mahn- und Erinnerungsmale an Orten aufgestellt, wo Radfahrer tödlich verunglückten – (c) DAZ