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Dienstag, 16.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

IHK-Umfrage: Wirtschaft trotz schleppender Erholung optimistisch

Die Wirtschaft in der Region hat sich stabilisiert, aber ein nachhaltiger Aufschwung scheint noch fern zu sein. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Schwaben zur Jahreswende.



500 schwäbische Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe hat die IHK befragt. Tenor: In der konjunkturellen Erholung lassen sich seit Herbst 2009 nur wenige Fortschritte erkennen. Aber trotz der eher mäßigen Entwicklung in der konjunkturellen Erholung haben die Unternehmen in den vergangenen Monaten nichts von ihrem Optimismus verloren. Während die Inlandsnachfrage kritisch gesehen wird, setzen die Unternehmen auf ein sich belebendes Auslandsgeschäft.

Keine Entwarnung gibt es für den Arbeitsmarkt: Rund ein Viertel aller Unternehmen geben an, Arbeitsplätze abbauen zu müssen. Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen ist nach wie vor gezügelt. In der Industrie lassen die Auftragserwartungen allerdings Optimismus aufkommen: 38 Prozent der Industrieunternehmen rechnen mit Zunahmen und nur noch 22 Prozent mit Abnahmen.

Einzelhandel steht vergleichsweise positiv da

Die Wirtschaftskrise hat in Bayerisch-Schwaben die Konsumlaune im Einzelhandel nur mäßig eingeschränkt. Aktuell antworten mehr Einzelhändler mit “gut” als mit “schlecht” auf die Frage nach der momentanen Geschäftslage. Für die Hälfte ist die Situation befriedigend. Fast ein Drittel der antwortenden Unternehmen befürchten allerdings einen Rückgang im Warenumsatz. Der Großhandel sieht die Zukunft entspannter. Rechnete im Herbst noch die Hälfte der Antworter mit Umsatzeinbußen, so ist es nun noch ein Viertel. Ebenso viele gehen von Zunahmen aus.

Angespannte Lage im Bau- und Transportgewerbe

Bauindustrie: versiegende Auftragsquellen

Bauindustrie: versiegende Auftragsquellen


Die Kapazitätsauslastung in der Bauindustrie wird von fast allen Unternehmen als befriedigend bis gut bewertet, jedoch bei geringem Auftragsbestand. Während bislang aus dem Wohnungs- und öffentlichen Bau Impulse kamen, befürchten die Unternehmen, dass in naher Zukunft auch diese Auftragsquellen versiegen werden. Die Geschäftserwartungen sind daher äußerst pessimistisch. Tief in der Krise steckt das Transportgewerbe. Seit Herbst 2009 haben sich die Umfragewerte verschlechtert. Grund: fehlende Aufträge, enormer Konkurrenzdruck. Hier gilt das Motto: “Es kann nur noch aufwärts gehen”.

Das Thema “Industriepolitik während und nach der Krise” wird am 18. Februar in der IHK Schwaben beim 36. Augsburger Konjunkturgespräch vertieft. Als Referenten stehen Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner ifo Instituts und Prof. Dr. Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission auf dem Programm.