IHK-Umfrage Tourismus: Geschäftslage besser als erwartet
„Die Geschäftslage ist besser als erwartet“. Dies ist der Tenor der 289 Unternehmen der heimischen Tourismuswirtschaft, die die Industrie- und Handelskammer Schwaben im Herbst 2009 befragt hat.
Die Unternehmen wurden im Rahmen der Tourismusbilanz Allgäu/Bayerisch Schwaben zur Meinung über die abgelaufene Sommersaison und zu den Erwartungen für die kommende Wintersaison befragt. Die Geschäftslage in den Unternehmen der Hotellerie und Gastronomie sowie der Campingplätze in Schwaben war in der vergangenen Sommersaison 2009 größtenteils befriedigend verlaufen. 48% aller Betriebe waren über den Verlauf der letzten Monate zufrieden, fast 34% haben diese sogar als gut eingeschätzt.
Im Vergleich zu den eher verhaltenen Aussagen in der Frühjahrsumfrage 2009 sei diese Entwicklung als durchaus erfreulich einzustufen und damit besser als erwartet, so die IHK am Freitag in einer Pressemitteilung. Die guten Werte von vor einem Jahr seien wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise aber nicht wieder erreicht worden.
Trend geht zum Campingurlaub
Gewinner der Krise sind die Campingplätze. Jeder zweite Campingplatzbetrieb in Schwaben berichtet, dass diesen Sommer mehr Gäste als sonst – dem geringer gewordenen Urlaubsbudget geschuldet – diese Form des Urlaubs gewählt hatten. Einbrüche gab es dagegen bei den Geschäftsreisen. Hier machte sich die konjunkturelle Schieflage in den Firmen deutlich bemerkbar: Viele Tagungen und Seminare fielen dem Rotstift zum Opfer.
Im Gastgewerbe rechnet derzeit jeder dritte Unternehmer damit, dass die Geschäftslage auch in der Wintersaison sich nicht deutlich besser entwickeln wird. Immerhin ist hier der Anteil der negativen Stimmen im Vergleich zum Frühjahr von 52% deutlich auf 33% gesunken.
Betriebe halten an Fachkräften fest
Touristen werden in Schwaben in der Wintersaison weitgehend mit stabilen Preisen rechnen können. Wie die befragten Betriebe berichten, wollen 60% an den Preisen nichts verändern. Nach eigenen Angaben wollen die befragten Tourismus-Unternehmen auch die momentane Personaldecke beibehalten: Hier liegt der Anteil bei 80%, nur 17% der Unternehmen wollen Personal freisetzen. Auch das Gastgewerbe beabsichtigt, sein qualifiziertes Personal trotz der eher schwachen Konjunktur zu behalten.
Erfreulich ist die Botschaft der Betriebe, dass nach wie vor investiert wird. Dabei stehen Maßnahmen zur Modernisierung an oberster Stelle, gefolgt von Rationalisierungsbestrebungen und Investitionen im Umweltbereich. Als Grund gibt die IHK die Energieeinsparverordnung an, aber auch das verstärkte Bewusstsein der Unternehmer im Bereich des Gastgewerbes, dass durch Energieeffizienz Betriebsausgaben eingespart werden können.