Umweltreferent Erben im Feuer der Kritik:
Herrenbach: 96 Bäume sollen weg
In der Mai-Stadtratssitzung gab Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) bekannt, dass er keine Möglichkeiten sehe, die vom Wasserwirtschaftsamt empfohlene und vom städtischen Tiefbauamt als notwendige Vorsichtsmaßnahme bestätigte Fällung von 96 kerngesunden Bäumen zu verhindern.

Dagegen beginnt sich Widerstand zu formieren. Stadtrat Volker Schafitel (FW) hat einen Antrag gestellt, das Betongerinne des Herrenbachs zu sanieren, um eine Beschädigung durch das Wurzelwerk ausschließen zu können. Eine Bürgerinitiative befindet sich in der Gründungsphase und der Grüne Kreisverband will die Verlautbarung des Grünen Umweltreferenten nicht akzeptieren: „Die Bäume müssen gefällt werden, die Bäume müssen gefällt werden, die Bäume müssen gefällt werden: Das scheint das Mantra der Ämter und Landesbehörden in Augsburg zu sein. So schön Baumschutz- und Naturschutzkonzepte in den Schubladen sind, in der Realität beweisen sie sich fast alle als Blindgänger.“ So beginnt ein Frontalangriff des Grünen-Chefs auf die Augsburger Verwaltung und den eigenen Grünen Referenten, der in diesem Konflikt bisher nur als Moderator tätig war.
„Die Bäume am Herrenbach haben das Wasserwirtschaftsamt Jahrzehnte nicht interessiert, nun müssen sie ganz schnell weg, weil bei einem Starksturmereignis Überschwemmungsgefahr für die Anwohner besteht. Diese plötzliche Erkenntnis ist für mich nicht nachvollziehbar. Mit den Anwohnerinnen und Anwohnern wurden Vorschläge diskutiert, wie die Gefahr von Überschwemmungen durch Dammbruch verhindert werden kann, leider scheint es seitens des Wasserwirtschaftsamtes kein Interesse an einer Lösung mit den Bäumen zu geben. Sie akzeptieren ausschließlich Dämme ohne Bäume“, so Rauscher weiter.
Foto: Einer von 96 zur Fällung vorgesehenen Bäumen am Herrenbach (c) DAZ