Jazzsommer: Die Crème de la Crème der internationalen Jazzszene trifft sich im Botanischen Garten zu Augsburg
Nachdem der Ballermann-Bums („Sommernächte“) auf der Maximilanstraße von der DAZ sehr konzentriert ignoriert wurde, gilt es nun den Fokus des Feuilletons auf ein Ereignis auszurichten, das sich aus dem städtischen Festival-Portfolio nicht mehr wegdenken lässt – und zu den wenigen erstklassigen Musik-Events des Jahres in Augsburg zählt. Gemeint ist der „Jazzsommer“, der am heutigen Mittwoch, den 10. Juli beginnt und am 6. August endet.
Der diesjährige Auftakt im Botanischen Garten steht im Zeichen einer All-Star-Band. Der Projektname „Pérez Cohen Potter Quintet“ legt die Vermutung nahe, dass es sich beim Zusammenschluss des panamaischen Pianisten Danilo Pérez (Wayne Shorter Quartet) mit dem israelischen Trompeter Avishai Cohen und dem US-Saxophonisten Chris Potter um eine „Supergroup“ handelt. Erweitert mit Bassist Larry Grenadier und Schlagzeuger Jonathan Blake sucht das Jazz-Quintett musikalische Antworten auf sozialpolitische Stimmungen und huldigt „ikonischen Frauen“, die sich als Aktivistinnen engagieren. Mit seinen Originalkompositionen ehrt die Formation das Leben, die Werke und den Aktivismus von Frauen wie Maya Angelou, Angela Davis, Sian Ya‘ari, Zelda und anderen. „Wir als Musiker müssen über wichtige Themen schreiben und sprechen, die für die Menschheit von wesentlicher Bedeutung sind“, sagt Pérez über das außergewöhnliche Quintett, in dem sich einzigartige Stile zu einer aufregenden Virtuosität verbinden.
Alle Beteiligten zählen zur Crème de la Crème der internationalen Jazzszene: Danilo Pérez bewegt sich zwischen nordamerikanischem Bop und südamerikanischen Rhythmen, seine Musik ist anspruchsvoll, hinterfragend, herausfordernd. Er verbindet Jazz mit Folklore, ohne dabei seichten Ethnokitsch zu produzieren. Der Trompeter Avishai Cohen swingt in einem post-bop-artigen Stil, den er mit hochenergetischen Improvisationen kombiniert. Chris Potter, das einstige Saxophonwunderkind der New Yorker Jazz-Szene, wurde vom Jazz-Magazin „DownBeat“ zu einem der meistkopierten Saxophonisten des Planeten erklärt. Sax-Legende Dave Liebman meinte sogar, Potter sei schlicht einer der besten Musiker überhaupt.“