Hammerschmiede: Tempo 30 bleibt – vorerst
Geschwindigkeitsbeschränkung in der Neuburger Straße wird verlängert
Mindestens bis ins kommende Frühjahr bleibt den Bürgern des nordöstlichen Stadtteils Hammerschmiede die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h in der Neuburger Straße erhalten. Dies ist das Ergebnis der Beratungen im Bauausschuss am gestrigen Donnerstag.
Lokale Medien hatten bereits das baldige Ende des Tempolimits angekündigt, nachdem der Vorschlag des Tiefbauamts zur Aufhebung der versuchsweisen Beschränkung bekannt geworden war. Eingeführt worden war die Geschwindigkeitsbegrenzung im August 2011 auf Anregung der ARGE Hammerschmiede e.V., einem Zusammenschluss der lokalen Vereine des Stadtteils, die sich davon einen Rückgang des Durchgangsverkehrs im Stadtteil versprochen hatte.
Die Maßnahme sei allerdings von den Bürgern überwiegend negativ aufgenommen worden, so das Tiefbauamt in der Beschlussvorlage. Auch sei die erhoffte Verkehrsreduzierung nicht eingetreten. Verkehrszählungen in der Neuburger Straße hätten nur eine Reduzierung um 4% (Richtung Norden) bzw. 10% (Richtung Süden) ergeben.
Befürworter melden sich zu Wort
„Seit in der Presse zu lesen war, dass das Tempolimit aufgehoben wird, hat sich allerdings eine Vielzahl von Bürgern telefonisch für die Beibehaltung ausgesprochen“, räumte Baureferent Gerd Merkle in der gestrigen Sitzung ein.
Auch im Ausschuss tendierte man in diese Richtung. Zwar sei kaum eine Verkehrsreduzierung eingetreten, aber es gehe auch um Lärmreduzierung, so Rolf Rieblinger (nCSM) und Peter Uhl (CSU) übereinstimmend. Klaus Kirchner (SPD) kündigte an, energisch für die Beibehaltung des Tempolimits eintreten zu wollen: Fahrzeuge aus Seitenstraßen, speziell Linksabbieger, hätten damit die Chance, in die Neuburger Straße einzubiegen, ohne andere zum Abbremsen zu zwingen, was früher fast nicht möglich gewesen sei. „Das bißchen, was man tun kann, wieder rückgängig zu machen, halte ich nicht für richtig“, so Kirchner.
Vorschläge der ARGE Hammerschmiede werden abgewartet
Der im Vorstand der ARGE Hammerschmiede aktive Peter Uhl bedankte sich im Namen des Vereins bei der Stadtverwaltung für die Durchführung des Versuchs zur Verkehrsreduzierung in der Neuburger Straße. Nächste Woche habe man eine Vorstandssitzung, in der ein eigener Vorschlag der ARGE vorgestellt werden soll. Geplant sei außerdem eine mehrwöchige Meinungsbildung mit Öffentlichkeitsarbeit. Er bitte deshalb um vier bis sechs Wochen Aufschub.
Zweiter Bürgermeister Hermann Weber (nCSM), der die Sitzung leitete, schlug daraufhin dem Ausschuss vor, Tempo 30 vorerst fortzuführen, bis sich die ARGE Hammerschmiede geäußert habe, wobei man dieser Zeit bis Jahresende einräumen sollte. Das Thema solle dann im Frühjahr wieder auf die Tagesordnung des Bauausschusses gesetzt werden. Webers Vorschlag wurde einstimmig angenommen.