Gut und solide
Die Stadtsparkasse Augsburg hat 2013 das zweitbeste Ergebnis in ihrer über 100-jährigen Geschichte erzielt. Dies gab der dreiköpfige Vorstand am gestrigen Mittwoch in der Bilanzpressekonferenz bekannt.
Trotz Niedrigzinsphase und einer im ersten Halbjahr 2013 nicht so gut laufenden Konjunktur liegt die Bilanzsumme der Stadtsparkasse mit einem Plus von rund 290 Mio. Euro nunmehr bei 5.319 Mio. Euro und damit rund sechs Prozent über dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Bewertung konnte auf 65,7 Mio. Euro ausgeweitet werden. Nach Steuern wird die Stadtsparkasse Augsburg einen Gewinn von rund 33,7 Millionen ausweisen. Gut 26 Millionen davon fließen in die Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken, der Jahresüberschuss beträgt somit 7,5 Millionen. Das Eigenkapital wird nach Bestätigung des Jahresabschlusses, mit der im Juni zu rechnen ist, bei 532 Millionen liegen. Mit dieser Eigenkapitalausstattung von 14,9 Prozent kann die SSKA die aufsichtsrechtlichen Anforderungen nach Basel III sehr gut erfüllen: Die Bankenaufsicht gibt einen Solvabilitätskoeffizient von 8 Prozent vor.
Keine Kreditklemme
Das Volumen der ausgereichten Kredite ist in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Milliarde gestiegen und beträgt jetzt 4.245 Millionen Euro. “Das ist ein hoher Vertrauensbeweis unserer Kunden, bedeutet aber auch hohe Verantwortung”, so Dr. Walter Eschle, stv. Vorstandsvorsitzender. Bei den Krediten habe man über 60 Prozent Marktanteil in der Region, so Eschle weiter. Eine Kreditklemme gebe es bei der Stadtsparkasse also nicht.
Immer öfter reicht die Stadtsparkasse auch öffentliche Darlehen durch, beispielsweise KfW-Mittel für energetische Sanierungen von Gebäuden. Über 3.000 Einzeldarlehen sind es zurzeit insgesamt, mit einem Kreditvolumen von 326 Millionen. Von dem aktuellen BGH-Urteil, das Banken zur Rückerstattung von Extragebühren bei Krediten verpflichtet, ist die Stadtsparkasse nicht betroffen, wie Vorstandsmitglied Cornelia Kollmer gestern erklärte: “Wir erheben solche Gebühren nicht”.
Kunden legen wieder in Wertpapieren an
Cornelia Kollmer berichtete von einem um 7 Prozent auf jetzt 440 Millionen angestiegenen Umsatz im Wertpapiergeschäft. Die Kunden würden allerdings nicht spekulieren, sondern sichere Anlagestrategien verfolgen, ein Ergebnis ganzheitlicher Beratung, passend zur Risikoneigung und abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse. “Ein Mehr an Aktienkultur halte ich für sinnvoll, Sparer und Anleger sollten Wertpapiere wieder stärker in ihre Überlegungen miteinbeziehen”, so Kollmer.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 29.000 Beratungsgespräche mit Kunden geführt. Im Ergebnis weiteten diese, trotz Niedrigzinsphase, ihre Einlagenbestände um rund 180 Mio. auf 3,9 Milliarden Euro aus, innerhalb der letzten fünf Jahre um über eine halbe Milliarde. Mit signifikant steigenden Zinsen rechnet die Vorstandsriege nicht: Die “Herausforderung Niedrigzinsphase” werde die Stadtsparkasse und ihre Kunden also auch 2014 begleiten, so Rolf Settelmeier, Vorstandsvorsitzender.
Hohe Teilzeitquote, zufriedene Mitarbeiter
Attraktiv ist die Stadtsparkasse weiterhin auch als Arbeitgeber: Der TÜV Hessen hat ihr ein Zertifikat als Premium-Ausbilder ausgestellt. Und mit einer Teilzeitquote von 38 Prozent zählt die SSKA zu Deutschlands “100 Top Arbeitgebern”. Erstmals wurde 2013 sogar eine Ausbildungsstelle in Teilzeit besetzt. Insgesamt sind in den 43 Geschäftsstellen der Stadtsparkasse 1.233 Mitarbeiter, darunter 88 Auszubildende, beschäftigt.