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Freitag, 16.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Grüne wollen Theaterlandschaft neu aufstellen

Die Fraktion der Augsburger Grünen fordert, die Anregungen des Bürgerbeteiligungsprozesses umzusetzen und und die Theaterlandschaft neu aufzustellen.

Die „Augsburger freie Theaterlandschaft“: von links nach rechts Sebastian Seidl (Sensemble), Volker Stöhr (Junges Theater), Sven Moussong, (Moussong Theater); Matthias Klösl (Theaterwerkstatt), Susanne Reng (Junges Theater), Matthias Fischer (Märchenzelt), Lisa Bühler (bluespost productions), Eric Leif Young (theter ensemble), Ferdi Degirmencioglu (Theater interkultur), Gaby Beyer (Klextheater), Leonie Pichler (bluespot productions), Karla Andrä (Fakstheater) und Josef Holzhauser (Fakstheater). Auf dem Foto nicht vertreten: das Theater Fritz & Freunde (Foto: „Die Freien Theater Augsburgs“).

Die „Augsburger freie Theaterlandschaft“ braucht nach Auffassung der Grünen verbindliche Qualitätsstandards  und ein transparentes Förder- und Evaluationsverfahren. (Foto: „Die Freien Theater Augsburgs“).


Die Grüne Stadtratsfraktion zeigt sich nach der Vorstellung der Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses zum Theater “zufrieden mit dem Prozess an sich” und mit den Ergebnissen. „Wir Grüne haben immer wieder Beteiligungsprozesse maßgeblich angestoßen wie zum Beispiel das Theaterhearing oder die Zukunftswerkstatt beim Gaswerkareal. Solche Prozesse sind gerade auch bei komplexen und schwierigen Themen sinnvoll, weil sie die inhaltliche Debatte mit der Bürgerschaft fördern und die Zufriedenheit aller Beteiligten steigern, wenn deutlich wird, dass Anregungen aus dem Beteiligungsformat in die Bauphase einfließen und derartige Prozesse eben nicht nur ein Alibi sind“, so die Grüne Fraktionsvorsitzende Martina Wild. Man müsse deshalb darauf Wert legen, dass bei der Bauausführung konkret sichtbar werde, wie der Beteiligungsprozess die Planungen geformt habe. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen ein offenes, transparentes und für jedermann nutzbares Haus“, so Wild.

Die Grüne Fraktion sieht sich in ihren Forderungen aus einem Papier von 2012 durch den Beteiligungsprozess bestätigt. „Im Prozess wurden immer wieder die Themen bauliche und interkulturelle Öffnung des Hauses, mehr Teilhabe durch theaterpädagogische und kulturell bildende Angebote sowie eine verstärkte Kooperation mit der freien Theaterszene genannt“, so die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Verena von Mutius. Die Grüne Fraktion habe bereits 2012 genau diese Punkte in einer Stellungnahme zur zukünftigen Ausrichtung des Theaters benannt und in ihr Wahlprogramm eingearbeitet. „Die Sanierung bietet die Chance diese Themen nun sowohl baulich als auch inhaltlich anzugehen und das Theater zu einem niederschwelligen integrativen Bildungsort zu machen“, so Verena von Mutius.

Auch die Theaterlandschaft als Ganzes dürfe aus Sicht der Grünen bei aller Diskussion um die Theatersanierung nicht vergessen werden: „Auch freie Theater und private Kulturprojekte sind Teil des kulturellen Lebens in unserer Stadt. Eine stärkere Kooperation dieser Akteure mit dem Theater nutzt beiden Seiten. Die freie Szene braucht neben Nutzungsmöglichkeiten im Theater aber auch die die entsprechenden Mittel für eigenständige Produktionen. Wir fordern daher im Einklang mit den Empfehlungen des Beteiligungsprozesses die städtischen Kulturförderrichtlinien auf den Stand der Zeit zu bringen“, so Verena von Mutius am Tag nach der Forderung der freien Theaterszene nach deutlich höheren Förderbeträgen. Für die Freien müsste man nach Auffassung der Grünen verbindliche Qualitätsstandards  und ein transparentes Förder- und Evaluationsverfahren einführen, damit die freie Szene sicherer planen und eigene Ideen umsetzen könne.