DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Montag, 22.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Grüne Seit an Seit mit Sportreferent Peter Grab

Die Grüne Stadtratsfraktion fordert die Stadtregierung auf, die Regelungen für Sportvereine und städtische Sportanlagen auch für den Kanusport anzuwenden. Auch in der Debatte um den “Englet-Gedenkstein” liegen die Grünen auf Grab-Linie.

Martina Wild

Martina Wild


„Aus durchsichtigen parteipolitischen Gründen versucht die CSU und besonders ihr Fraktionsvorsitzender Bernd Kränzle derzeit, Privilegien für den Kanusport und für Herrn Englet zu erreichen. Bei allen Verdiensten, die die Augsburger Kanuten seit vielen Jahren erworben haben, drängen wir darauf, dass es keine Sonderbehandlung durch die Stadtregierung gibt, weil sich die CSU davon Vorteile an anderer Stelle erhofft, indem z.B. Herr Englet auf der CSU-Liste kandidiert“, so die sportpolitische Sprecherin der Grünen Stadtratsfraktion, Martina Wild. Nach Auffassung der Grünen werden aufgrund der instabilen Verhältnisse innerhalb der Stadtregierung die Begehrlichkeiten der Kanuten unverhältnismäßig priorisiert, weil die CSU um den parteilosen Stadtrat Englet wirbt und der Kanu-Förderer Karl Heinz Englet eine schriftliche Loyalitätsvereinbarung mit Oberbürgermeister Kurt Gribl getroffen hat. „Um völlige Transparenz zu schaffen, wiederholen wir unsere Forderungen an Oberbürgermeister Kurt Gribl, seine Vereinbarung mit Herrn Englet offenzulegen“, so Wild, die darauf drängt, “dass der vom Sportausschuss beschlossene Masterplan zügig erarbeitet und umgesetzt wird.“ Bei den anstehenden Sanierungen müssten aber die Prioritäten nach objektiven, fachlichen Gründen gesetzt werden und nicht danach, wer am meisten Druck ausübe. Aus Gründen der Gleichberechtigung zeigte sich gestern die Grüne Fraktion via Pressemitteilung auch skeptisch gegenüber einer Infrastrukturförderung für internationale Kanu-Wettkämpfe, wie sie derzeit von der CSU angestrebt wird.

„Eine generelle ständige Bezuschussung der Kanuten wäre ungerecht“

Die Stadt könne große Veranstaltungen nur dann unterstützen, wenn sie ein Defizit aufweisen und eine vollständige Abrechnung, die auch die Einnahmen aus dem Sponsoring umfasst, vorgelegt werde. „Darüber hinaus wäre eine generelle ständige Bezuschussung von Kanu-Wettkämpfen eine große Ungerechtigkeit zwischen den Vereinen“, so Martina Wild. Mit diesem Statement zu den Sportförderrichtlinien unterstützen die Grünen Peter Grabs Kurs, der von den Kanuten die Offenlegung ihrer Sponsoring-Einnahmen fordert. In der Gedenkstein-Debatte unterstützen die Augsburger Grünen ebenfalls die Position von Sportreferent Peter Grab: „Der Sportausschuss hat beschlossen, dass am Eiskanal kein personifizierter „Englet-Gedenkstein“ aufgestellt werde, sondern, dass über eine neutrale Hinweistafel, die allgemein auf das olympische Ereignis von 1972 hindeutet, zu gegebener Zeit entschieden werden soll“. Dieser Sportausschuss-Beschluss ist nach Informationen der DAZ bereits im März mit 10:1 Stimmen getroffen worden. Der Beschluss wurde ignoriert – Kanu Schwaben enthüllte auf städtischem Grund einen Gedenkstein, der die Person Karl Heinz Englet zeigt. „Dieses Vorgehen ist nicht akzeptabel und schafft einen Präzedenzfall. Weder Kanu Schwaben noch der Stadtrat Englet dürfen den Beschluss des Sportausschuss ignorieren“, so Wild.