Grüne: Mit ÖPNV und Flair gegen den Kundenschwund in der Innenstadt
Die Augsburger Innenstadt verliert Kunden. Dies ist die Erkenntnis aus dem Einzelhandelsgutachten des Wirtschaftsreferats, das vergangene Woche in Auszügen bekannt wurde. Vertreter der CIA und des Einzelhandelsverbands forderten daraufhin, die Attraktivität der Innenstadt für Autofahrer zu erhöhen. Jetzt meldete sich dazu die Grüne Stadtratsfraktion zu Wort.
Ein Frequenzrückgang von zehn Prozent in zehn Jahren: Wolfgang Puff, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, macht die mangelnde Attraktivität und Erreichbarkeit der Augsburger Innenstadt dafür verantwortlich: „Der Weg nach Augsburg ist keine Selbstverständlichkeit mehr“. Heinz Stinglwagner, Geschäftsführer der Cityinitiative Augsburg CIA, stößt ins gleiche Horn: Der Autofahrer frage sich, wie er am besten in die City komme und welche Parkmöglichkeiten es gebe. Für Stinglwagner ist deshalb bezahlbarer Parkraum „das A und O“, die City-Galerie mache vor wie es geht.
„Der Weg nach Augsburg ist keine Selbstverständlichkeit mehr“
City-Galerie setzt falschen Anreiz
„Nicht schon wieder die alte Diskussion“, meint die Grüne Stadtratsfraktion dazu. Eine Verbesserung der Situation des Einzelhandels in der Innenstadt sei nur durch eine Qualitätssteigerung und einer weitere Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs möglich. „Wir brauchen nicht noch mehr Parkhäuser, sondern die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Magnetwirkung der Innenstadt,“ so der Fraktionsvorsitzende Reiner Erben am Freitag in einer Pressemitteilung. Die Innenstadt müsse mit ihrem einzigartigen historischen Stadtbild und ihrem kulturellen Potential punkten. City-Manager Stinglwagner sollte „den Flair der Augsburger Innenstadt preisen und sich nicht für zusätzlichen billigen Parkraum einsetzen“. Gerade die Debatte um die Maxstraße zeige, dass der Autoverkehr ein Riesenproblem ist. Er mache die Innenstadt durch Lärm und schlechte Luft unattraktiv.
Auch mit Kritik an der City-Galerie sparen die Grünen nicht. Die Hoffnungen der Stadtpolitik auf deren positive Auswirkungen und auf zusätzliche Kaufkraft für die Innenstadt hätten sich nicht erfüllt. Mit ihrem „zu billigen und zu großen Parkhaus“ setze die City-Galerie außerdem einen falschen Anreiz. Der Einzelhandel müsse sich auf diese Situation einstellen und müsse mit den schon vorhandenen Attraktionen werben: mit Aufenthaltsqualität, mit Unverwechselbarkeit, mit Kultur und mit städtebaulicher Einzigartigkeit.