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Freitag, 29.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Grüne: Maxstraße braucht Konzept

In einer Pressekonferenz am gestrigen Montag forderte die Grüne Stadtratsfraktion eine grundsätzlichere Diskussion über die Zukunft der Maxstraße.

Die Stadtregierung bekämpfe mit ihren Vorschlägen nur Symptome, aus Angst, jemandem weh zu tun, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martina Wild. Es sei bedauerlich, dass das Konzept einer “Flaniermeile von Europäischem Rang”, wie es vom Forum Innenstadt Augsburg entwickelt worden war, nicht weiter verfolgt werde. Hier war unter anderem an eine Verkehrsberuhigung durch Rückbau des Straßenraums oder an die Aufwertung des Ulrichsplatzes gedacht. Martina Wild: “Wenn sich an den Zuständen etwas ändern soll, brauchen wir eine andere Gastronomie, andere Feste und vor allem sind bauliche Maßnahmen notwendig.” Auch Stadtrat Christian Moravcik hält die Probleme in der Maxstraße vor allem für ein Problem der Stadtplanung. Die Anzahl der Gastronomie müsse beschränkt werden und die Stadt müsse Einfluss darauf nehmen, was in den Kneipen passiert.

“vordergründigen Aktionismus betrieben”

Verena von Mutius

Verena von Mutius


Kritik an Leo Dietz übte Verena von Mutius, Vertreterin der Grünen im Allgemeinen Ausschuss der Stadt: Die Wirte würden die beschlossene Selbstverpflichtungserklärung torpedieren, allen voran CSU-Stadtrat und Gastronom Leo Dietz. Dieser hätte eigentlich im Sinne des Allgemeinwohls Einfluss nehmen sollen. Auch die anderen Maßnahmen greifen nach Ansicht der Grünen Stadtratsfraktion viel zu kurz: Sowohl die Polizei als auch der Personalrat der Stadt halten den Streifendienst des Ordnungsdienstes für nicht zu Ende gedacht und wenig hilfreich. Auch die After-Rausch-Tüte des Stadtjugendrings werde keine Probleme lösen. Sie kann zwar als Gesprächsanlass für Streetworker dienen, aber mehr ist damit nicht zu erreichen. Dass diese Aktion Teil der Beschlussvorlage zur Maxstraße geworden sei, zeige den vordergründigen Aktionismus, der hier betrieben wurde. Verena von Mutius: “Der Stadtjugendring hat bisher nur geplant, die Tüten in der offenen Jugendarbeit, bei Maxstraßenfesten und auf dem Plärrer zu verteilen. Deshalb ist es reine Augenwischerei, sie im Zusammenhang der Maxstraßenproblematik zu präsentieren.”

Ein Beitrag zur Verhinderung von Lärm könnte nach Ansicht der jungen Grünen Abgeordneten eine Ausweitung des Nachtbusangebots sein. Wenn die Lücke zwischen 3:00 und 5:00 Uhr morgens geschlossen würde, könnten die Jugendlichen heimkommen, die sonst die Zeit ab 3:00 Uhr morgens überbrücken müssten, bis nach dem letzten Nachtbus wieder die erste Straßenbahn fährt.