Grüne kritisieren Immobilien-Deal der Patrizia AG
Die Augsburger Patrizia Immobilien AG hat zusammen mit Co-Investoren den Zuschlag für den Kauf von 32.000 Wohnungen der BayernLB-Wohnungstochter GBW erhalten. Die Augsburger Grünen warnen vor negativen gesellschaftlichen Folgen.
Die BayernLB musste sich auf Druck der EU von ihren Immobilienbeständen, zu denen auch die 32.000 GBW-Wohnungen gehören, trennen. Patrizia hatte mit über 2 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Angebot vorgelegt, wie es gestern in Finanzkreisen hieß. Im Rahmen der Übernahme der Wohnungen, die überwiegend in München und Nürnberg liegen, hat sich die Augsburger Immobiliengesellschaft zur Einhaltung einer umfangreichen Sozialcharta verpflichtet. Mieter sollen einen mehrjährigen Kündigungsschutz sowie ein Vorkaufsrecht erhalten. Für über 60-jährige und behinderte Mieter soll ein lebenslanges Wohnrecht gelten.
“Bayerische Mieter müssen für das Landesbankdebakel büßen”
Für Matthias Strobel, Vorsitzender der Augsburger Grünen, und die Grüne Landtagsabgeordnete Christine Kamm ist die Sozialcharta allerdings “löchrig”, wie es in einer Pressemitteilung der Grünen vom Montag heißt. Unter Verweis auf die hohe gesellschaftliche Verantwortung, die Patrizia eingegangen sei, fordern die beiden deshalb eine jährliche Veröffentlichung mit klaren und transparenten Angaben zu Mieterhöhungen und zum Bestand der GBW-Wohnungen. Die Fehler und negativen gesellschaftlichen Folgen bei Verkäufen großer öffentlicher Wohnungsbestände in der Vergangenheit dürften sich nicht wiederholen.
Die Augsburger Immobliengesellschaft erwerbe bereits zum zweiten Mal große Bestände an Wohnungen. Nach dem Kauf von Wohnungen in Baden-Württemberg hätten sich Mieter über starke Mieterhöhungen durch Patrizia beklagt. Finanzminister Söder werfen die Grünen vor, mit dem Verkauf den Schutz der Mieterinnen und Mieter aufgekündigt zu haben. Für das von der CSU verursachte Landesbankdebakel müssten nun die bayerischen MieterInnen in GBW-Wohnungen büßen.