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Sonntag, 24.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Grüne: Gutachten zu Festspiel GmbH war Geldverschwendung

Im letzten Kulturausschuss wurde in nichtöffentlicher Sitzung ein Gutachten zur Privatisierung der Freilichtbühne behandelt. Die Stadtratsfraktion der Grünen bewertet im Ergebnis die Ausgabe für das Gutachten als Geldverschwendung.

"besser in eine Aktion investiert, die unserem Theater nützt" - Verena von Mutius

"besser in eine Aktion investiert, die unserem Theater nützt" - Verena von Mutius


Das Gutachten der Forschungs- und Beratungsorganisation „Culture Concepts“ aus Berlin habe zwar „einige interessante Anregungen für die bessere Bewerbung der Freilichtbühne“ erbracht, doch in der zentralen Frage der Ausgliederung der Freilichtbühne aus dem Theater Augsburg und Gründung einer eigenen Festspiel GmbH komme es „wie erwartet zum Ergebnis, dass diese nicht sinnvoll ist“, so Verena von Mutius von den Grünen.

Bestätigt werde, was vorher schon an Bedenken gegen dieses Projekt vorgetragen wurde, nämlich dass eine eigene Festspiel GmbH das Theater Augsburg eines seiner wesentlichen Elemente beraube, in den Sommermonaten eine Konkurrenz quasi aus eigenen Reihen schaffe und dass die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Konstrukts zweifelhaft sei. Die Stadt müsse ein Eigenkapital von knapp einer halben Million Euro als Startkapital zur Verfügung stellen. Unklar bleibe, wie bei den Rahmenbedingungen ein tragfähiger Spielbetrieb zustande kommen könne, der eine eigene Struktur rechtfertige.

Der Fraktionsvorsitzende Rainer Erben kritisiert nochmals die zugrunde liegende Idee: „Es kann und darf nicht das Ziel städtischer Politik sein, das eigene und dazu sehr erfolgreiche Theater dauerhaft massiv zu schädigen, zumal wenige Erfolge zu erwarten sind.“

Da im Vorfeld auch Kämmerer Hermann Weber das Gutachten als problematisch eingestuft hatte, es aber auf Wunsch von Pro Augsburg dennoch in Auftrag gegeben worden war, stellt man sich bei den Grünen zum wiederholten Male die Frage, wie verantwortungsbewusst Pro Augsburg mit den städtischen Geldern umgehe. Das Gutachten habe 20.000 Euro verschlungen, nur um zu bestätigen, was alle schon gewusst hatten. Verena von Mutius: „Dieses Geld wäre besser in eine Aktion investiert, die unserem Theater nützt.“