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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Griechische Armut – auch eine deutsche Geschichte

Film „Ein Lied für Argyris“ heute in der „Ganzen Bäckerei“

Griechenland ist pleite. Die Stammtischmeinung lautet: Geschieht dem Land ganz recht – keiner zahlt dort Steuern, alle schnorren vom Staat, die Politiker sind korrupt. „Bringt uns Griechenland um unser Geld?“, fragt der „Focus“. Doch Griechenland ist auch Opfer seiner Geschichte. Einer Geschichte, die viel mit deutscher Geschichte zu tun hat: Während des zweiten Weltkriegs ließen sich die deutschen Besatzer mehr als die Hälfte aller griechischen Unternehmen überschreiben, beraubten sie den griechischen Staatsetat, brachten 800.000 Menschen um. Tausende verhungerten während der Besatzungszeit, weil die Nazis die landwirtschaftliche Produktion konfiszierten. Der Film „Ein Lied für Argyris“ zeigt das Wüten der Nazis am Schicksal der Bewohner des griechischen Dorfes Distomo. Argyris Sfountouris wurde als kleiner Junge Zeuge der Ermordung seiner Familie und wollte mit seinem Leben einen Beitrag dafür leisten, dass ähnliche Verbrechen nicht mehr geschehen.

Der Kulturladen „Die ganze Bäckerei“ zeigt den Film am heutigen Freitag, 19. März um 20 Uhr in der Jakober Vorstadt, Reitmayrgässchen 4 (Straßenbahnlinie 1, Haltestelle Fuggerei).