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Dienstag, 26.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Gegen Pegida wirkt „das kommunale Räderwerk der Integration“

Nürnbergs Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetags, Ulrich Maly, gab kürzlich der dpa zu Protokoll, dass die Kommunen bei der Integration der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge nicht überfordert sind.

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Ulrich Maly (SPD), sieht in Sachen Integration die Kommunen in der Pflicht und fordert, dass die dafür bereitgestellten Mittel auch an die Kommunen weiter gereicht werden. „Wir können das, weil wir die Gastarbeiter in Millionenzahl integriert haben und auch die Spätaussiedler aus den Sowjetrepubliken in Millionenzahl integriert haben“, so die Ansage des Nürnberger Oberbürgermeisters gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Aber natürlich braucht es dafür menschliche Ressourcen, Geld und – angesichts von Pegida – auch moralische Ressourcen, das heißt eine gewisse Aufnahmebereitschaft der Gesellschaft. „Da muss das kommunale Räderwerk von Integrationsarbeit in Gang gesetzt werden: Ich denke an die Wohnung, den Schulunterricht, den Sprachkurs, den Kindergartenplatz, die Vermittlung in einen Job und die gesellschaftliche Integration.“ Zugleich müsse der in jeder Gesellschaft vorhandenen Angst vor dem Fremden begegnet werden. Diese sei hierzulande nach den Berichten über den IS-Terror von einer Welle der Hilfsbereitschaft zugedeckt worden, so der SPD-Politiker. „Doch Hilfsbereitschaft allein nimmt uns nicht diese tief sitzende Angst vor Veränderung. Das sind Einstellungen, da muss der gesamtgesellschaftliche Boden bereitet werden.“ – Eine Milliarde Euro hat der Bund Ländern und Kommunen bereits für ihre Integrationsanstrengungen zugesagt. „Das ist zunächst mal ein gewichtiges Wort“, so Maly. Allerdings sei das Geld zunächst den Ländern ausgezahlt worden. „Das heißt, wir müssen jetzt erst einmal schauen, ob die nicht klebrige Finger kriegen und es wirklich an die Kommunen weitergeben.“