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Dienstag, 19.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Gefährliche Stadtmauer: Vollsperrung bei Kahnfahrt

Eine Vollsperrung für alle Verkehrsteilnehmer ist im Bereich Gänsbühl aufgrund von Bewegungen im Mauerwerk der Stadtmauer notwendig

Foto: © DAZ

Die Standsicherheit der Stadtmauer am „Gänsbühl“ ist zurzeit nicht gewährleistet. Deswegen muss der Straßenabschnitt im Bereich zwischen Oblatterwallturm und Gänsbühl 32 ab Montag, 30. Mai, auf unbestimmte Zeit vollgesperrt werden. Die Sperrung betrifft sowohl den motorisierten Individualverkehr als auch den Rad- und Fußverkehr.

Da sich schon früher Verformungen an der Mauer gezeigt haben, wurde bereits 2013 im nördlichen Bereich ein Rissmonitor zur kontinuierlichen Verformungskontrolle montiert. Die Auswertung der Aufnahmen wie auch statische Nachvermessungen zeigen eine stetige Wandbewegung in Richtung Straße.

Auswirkungen: Vollsperrung

Durch die Sperrung des kurzen Teilstücks entsteht eine Sackgasse in der Riedlerstraße und im Gänsbühl. Die Zufahrt zur Kahnfahrt und zum Oblatterwallturm, als auch die Zufahrt zur Tiefgarage des Vincentinums / KVB-Notfallpraxis und zum Jakoberbrunnenturm ist weiterhin möglich. Auf Grund der Sperrung entfallen ein Teil der Anwohnerparkplätze.

Historie zur Stadtmauer

Bei dem betroffenen Wandabschnitt der Stadtmauer, die südlich an den Oblatterwallturm anschließt, handelt es sich um Reste der Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert, zugehörig zur Oblatterwallbastion. Die Mauer, die unter Denkmalschutz steht, war ursprünglich als niedere Mauer ausgeführt, später kamen die innen angefügten Bögen mit dem gedeckten Wehrgang dazu. Im 16. Jahrhundert wurde hinter der freistehenden Stadtmauer der Bastionswall aufgeschüttet.

Bevor ein Sanierungskonzept festgelegt werden kann, muss die Bestandssituation der Stützwand mittels Schürfen zur Ermittlung der Gründungssituation der Mauer genauer untersucht werden.