Für den Glauben auf die Straße
Eine der wenigen Fronleichnamsprozessionen in Augsburg, die nicht vom starken Wind verweht wurden, war die Prozession der Dompfarrei, die gestern zwischen Dom und Herkulesbrunnen stattfand.
Bischof Dr. Walter Mixa rief anlässlich des Fronleichnamsfestes zum “achtungsvollen Umgang mit dem menschlichen Leben von der Zeugung bis zu seinem Tod” auf. Wer in der Heiligen Messe das Altarsakrament empfange, verpflichte sich dadurch, jedes “radikale Fehlverhalten gegen den Menschen” zu vermeiden. Als Beispiele für ein solches Fehlverhalten nannte Bischof Mixa Abtreibung, die Vernachlässigung alter Menschen und – Bezug nehmend auf die Ausstellung “Körperwelten” – jede entwürdigende Ausstellung des menschlichen Leichnams zu künstlerischen Zwecken.
Fronleichnamsprozession in der Maximilianstraße
Fronleichnam ist seit dem 13. Jahrhundert ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Martin Luther war angesichts der mittelalterlichen Verzweckung des Festes für die Gewinnung von Ablassgeldern ein ausdrücklicher Gegner des Fronleichnamsfestes und betrachtete die Prozessionen als unbiblisch.
Neuzeitliche “Gegner” gehen heute an die Öffentlichkeit. Die konfessionsfreie Szene in Augsburg trifft sich von 10 bis 14 Uhr auf dem Willy-Brand-Platz. Dort macht ein durch ganz Deutschland tourender Bus mit dem Werbeslogan “Es gibt keinen Gott – also mach dir keine Sorgen und genieße dein Leben” Station. Der bfg Augsburg (Bund für Geistesfreiheit) präsentiert sich am Bus mit einem Infostand.
Buskampagne.de will die Botschaft der britischen “Atheist Bus Campaign” – ein Leben ohne Gott positiv zu sehen – nach Deutschland bringen