Fracking: Große Skepsis bei der SPD
80 Besucher zählten die SPD-Ortsvereine Ulrich und Herrenbach-Spickel bei ihrer Informationsveranstaltung im Augsburger Zeughaus am vergangenen Mittwoch.
“Sie waren gekommen, um sich zum Thema Fracking zu informieren und auszutauschen”, wie es in einer gemeinsam erstellten Pressemitteilung der beiden umtriebigen Ortsvereine heißt. Die beiden Vorsitzenden Frank Mardaus und Peter Biet moderierten den Abend. Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben machte in seiner Eingangsrede deutlich, dass er jegliche Form des Fracking ablehne und davon ausgehe, dass der Umweltausschuss dem Antrag der Ausschussgemeinschaft (Linke, ÖDP, FW und Polit WG) zustimmen werde, in Augsburg kein Fracking zuzulassen.
Dass Fracking nicht gefahrlos sei, darauf verwies Gabriele Weidel, die als Geologin im Bereich Wasserqualität bei den Stadtwerken Augsburg arbeitet und das Hauptreferat hielt. Um durch Fracking Gas aus Gesteinsformationen zu gewinnen, müssten beispielsweise große mit Chemikalien durchsetzte Wassermengen in den Boden eingebracht und später wieder entsorgt werden. Für die Entsorgung gäbe es im Augenblick aber kein geeignetes Konzept. Insgesamt würden auch die Stadtwerke Fracking ablehnen.
In der anschließenden Diskussion wurde darauf verwiesen, dass nach Auskunft des Bundeswirtschaftsministeriums selbst bei Ausnutzung aller in Deutschland im Gestein gelagerter Vorkommen diese nur für 14 Jahre die Energieversorgung garantieren könnten. Die Risiken stünden dazu in keinem Verhältnis. Auf der anderen Seite wurde angemerkt, dass alle im Rahmen der Energiewende praktizierten und angedachten Techniken zur Energiegewinnung nicht unproblematisch seien, man aber keine anderen Wahl habe und somit diese anwenden müsse.
Bei der Mehrzahl der Besucher zeigte sich eine sehr kritische Haltung in Sachen Fracking. Einig war man sich darüber, dass das Thema im engen Zusammenhang mit dem geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) zu sehen sei, da derzeit im Bereich Fracking engagierte Unternehmen bei einem verabschiedeten TTIP ihren Investorenschutz reklamieren könnten.