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Montag, 22.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FDP will “anständigen” Busbahnhof

Die Augsburger Freie Demokraten wollen einen angemessenen Busbahnhof für Fernbuslinien.

Katrin Michaelis

Katrin Michaelis


Die Augsburger FDP hält an ihrer Forderung fest, in Augsburg einen echten Busbahnhof für Fernbuslinien zu errichten. Die ungeschützte Haltestelle an der Biberbacher Straße im Industriegebiet Augsburg Nord halten die Freien Demokraten angesichts der gestiegenen Bedeutung des Fernbusmarktes nicht mehr für tragbar. „Seit der Liberalisierung 2013 haben sich die Fahrgastzahlen von 3 auf 16 Millionen pro Jahr mehr als verfünffacht, die Zahl der angebotenen Linien hat um fast 300 Prozent zugenommen“, so Katrin Michaelis, Vorsitzende der Augsburger FDP. Immer mehr Besucher würden mit dem Bus nach Augsburg kommen, so Michaelis. „Wollen wir wirklich, dass der erste und letzte Eindruck, den sie von unserer Stadt kriegen, der ist, dass wir sie an einer ungeschützten Haltestelle im Regen stehen lassen?“

Einen entsprechenden Antrag hatte die Freien Demokraten bereits im Spätsommer in den Augsburger Stadtrat eingebracht. Damals handelte sich FDP-Stadtrat Markus Arnold aber eine ablehnende Stellungnahme der Stadtverwaltung ein. Irrtümlich, wie Arnold annimmt. „Die Stadtverwaltung argumentierte, dass sich Augsburg wegen der angespannten Haushaltslage kein Fernbusterminal leisten könne. Dabei sieht unser Antrag eine finanzielle Beteiligung der Stadt gar nicht zwingend vor.“

Stattdessen wollen die Liberalen den Bau und die Bewirtschaftung des Bus-Terminals nach dem Vorbild der Stadt Hannover ausschreiben und einem privaten Betreiber übergeben. „Damit wäre der Ausbau des Fernbusbahnhofs also kein Ausgabeposten für die Stadt Augsburg“, so Arnold weiter. „Wir könnten Reisenden, die auf das kostengünstige Transportmittel Fernbus angewiesen sind, aber ein Mindestmaß an Komfort bieten und uns als Stadt anständig präsentieren.“

Dass sich die Freien Demokraten nun im zweiten Anlauf mit ihrer Forderung durchsetzen werden, scheint für die Liberalen in Stein gemeißelt. „Auf Bundesebene gab es zunächst auch die übliche Bedenkenträgerei als die FDP die Liberalisierung des Fernbusmarktes forderte“, so Michaelis. Die Streikwelle der Lokführergewerkschaft GdL Anfang dieses Jahres habe aber auch Zweiflern vor Augen geführt, wie wichtig und richtig es sei, auf dem Markt Alternativen zur Deutschen Bahn zuzulassen.

Wir haben uns als Stadt Augsburg dazu durchgerungen, Millionen in den Ausbau des Hauptbahnhofs zu investieren. Also müsste es uns auch relativ leichtfallen, den zweiten Verkehrsknotenpunkt auf ein Niveau zu bringen, das unserer Stadt angemessen ist. Zumal, wenn die Kosten hierfür von einem privaten Betreiber übernommen werden.“