FDP und PRO AUGSBURG kritisieren Standortpolitik im Fall KUKA
FDP und PRO AUGSBURG haben die Augsburger Stadtpolitik im Zuge der aktuellen Diskussionen um den Robotik-Spezialisten KUKA scharf kritisiert. Sie bezeichneten das Vorgehen der Stadt als reaktiv und „immer zu spät“.
Von Bruno Stubenrauch
Produktionshalle mit Industrierobotern (Symbolbild)
Johannes Warbeck, Vorsitzender von PRO AUGSBURG, betonte, die Stadt reagiere nur auf Unternehmensentscheidungen, anstatt strategisch zu handeln. Zwar lägen viele Ursachen für die Probleme KUKAs bei den hohen Energiepreisen und der Bürokratie auf Bundes- und Landesebene, doch müsse sich Augsburg fragen, ob es seine eigenen Möglichkeiten nutze. Warbeck erinnerte zudem kritisch an den „Kontrollverlust“ über Schlüsseltechnologien beim KUKA-Verkauf nach China.
Handeln, wo kommunale Gestaltungskraft greift
OB-Kandidatin Iris Steiner (FDP) forderte die Stadt auf, dort zu handeln, wo kommunale Gestaltungskraft greift: Geschehen könnte dies mit einer schnelleren, digitalen Verwaltung, einer aktiven Wirtschaftsförderung mit klarer Innovationsstrategie sowie engeren Kooperationen mit Hochschulen, um Start-ups und neue Technologien in die Region zu holen. Gleichzeitig betonte sie, dass ohne verlässliche Rahmenbedingungen, wettbewerbsfähige Energiepreise und weniger Bürokratie auf Bundes- und Landesebene keine Kommune allein die Industrie halten könne.
Hintergrund: Während das Geschäft in China und den USA profitabel ist, kämpft KUKA in Europa mit Verlusten. Es besteht daher die Sorge, dass über 400 Arbeitsplätze am Traditionsstandort Augsburg gefährdet sind. Der Jobabbau ist Teil eines Sparprogramms („Fit for Growth“), mit dem Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden sollen, insbesondere wegen des hohen Kostenniveaus am Hauptsitz. KUKA betont trotzdem, dass Augsburg das Zentrum für große Industrieroboter bleiben soll.
