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Sonntag, 24.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Wöchentlich grüßt die breite Brust – der Gegner!

Von Jochen Mack



So schnell geht das im Fußball: Vor etwas mehr als 13 Monaten stand Hannover 96 für die versammelte Expertenschar schon als Absteiger fest: In der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entronnen war der Verein immer noch gelähmt durch den Selbstmord von Robert Enke. Und dann schied der Traditionsverein aus Niedersachsen auch noch in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Regionalligisten Elversberg aus. Der Abschied schien schon vor der Saison besiegelt, der Rauswurf des teilweise ungeliebten Trainers Mirko Slomka eine Frage der Zeit.

Heute sieht es so aus: In der Europa League, für die sich die Hannoveraner in der Zwischenzeit qualifizieren konnten, wurde in der ersten Runde souverän der stark eingeschätzte FC Sevilla ausgeschaltet und die Gruppenphase erreicht. In der letzten Woche schlugen die Niedersachsen den amtierenden Deutschen Meister Dortmund durch zwei Last-Minute-Tore und rangieren (schon wieder!) auf einem sehr guten fünften Tabellenplatz. Deshalb werden sie sicher mit breiter Brust nach Augsburg reisen. Angesichts der Namen Abdellaoue, Ya Konan oder Schlaudraff könnte es dem FC Augsburg und speziell seiner Abwehr schon in Bestbesetzung Angst und Bange werden. Dass der Augsburger Trainer Jos Luhukay jetzt aufgrund der Sperre gegen Sebastian Langkamp schon wieder seine Abwehr umbauen muss, trägt nicht zur Beruhigung bei.

Wer weiß, was man in 13 Monaten über den FCA schreibt

Dabei steigt nicht nur aufgrund der Tabellensituation der Druck im Kessel. Sollte der FC Augsburg das Spiel gegen Hannover nicht gewinnen, droht die noch immer zu spürende Euphorie allmählich verloren zu gehen. Denn dann ist klar, dass der FCA auch angesichts der folgenden Spiele unter anderem in Dortmund im Tabellenkeller bleiben wird. Es bleibt allein die Hoffnung, dass die Augsburger ihr teilweise vielversprechendes Offensivspiel fortsetzen und selbstbewusst nach vorne spielen. Wenn sie dann noch Stabilität in die Abwehr bringen können, ist auch ein Sieg gegen Hannover möglich. Und wer weiß, was in 13 Monaten über den FCA geschrieben wird.

Der Autor



Jochen Mack ist als freiberuflicher PR-Berater vorwiegend für Umwelt-, Sozial- und Jugendverbände tätig. In Augsburg unterstützt der gelernte Theologe und Pädagoge unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit der Grünen Stadtratsfraktion. Er erlebte hautnah den Aufstieg und Niedergang des SSV Ulm und begleitete mit unterschiedlichem Abstand den Aufstieg des FC Augsburg von der Regionalliga in die Bundesliga. Macks kompetente Kritk und seine stets humorvollen Einwände gegen die FCA-Berichterstattung der DAZ führten zur Gastautoren-Idee.