FCA wird durchgereicht
Der FC Augsburg verlor gestern Abend bei Fortuna Düsseldorf vor 21.000 Zuschauern mit 0:1 und spielt nach vier Niederlagen in Folge im Konzert um den Aufstieg in die Erste Bundesliga nicht mehr die geringste Geige.
Von Siegfried Zagler
Das Spiel ist schnell erzählt: Die Augsburger knüpften nahtlos an die Leistung in Aue an, zeigten Schwächen im Spielaufbau und vergaben die wenigen Chancen, die sie hatten, kläglich. Mit der Einwechslung von Traore (65.) kam beim FCA ein wenig Zug nach vorne auf und in der letzten Viertelstunde hatte das Angriffsspiel des FCA tatsächlich ein wenig Format. Die kämpferische Einstellung der Mannschaft war im Dauerregen in Düsseldorf in Ordnung, doch das Offensivspiel der Augsburger war insgesamt von zu großer Einfallslosigkeit und irrwitzigen Ballverlusten geprägt.
Auch sympathischere Trainer als Holger Fach brauchen in Augsburg Erfolg
Der FCA befindet sich in einer schweren sportlichen Krise, was damit zu tun hat, dass nahezu alle Spieler unter unter ihren Möglichkeiten spielen und Luhukays Bemühungen, Struktur ins Angriffsspiel zu bringen, offensichtlich ins Leere laufen. Wie in Aue war der FCA bezüglich Ballbesitz und Spielkontrolle die bessere Mannschaft, doch bei der derzeitigen Verfassung bauen die Augsburger mit ihren fahrigen Ballverlusten im Spiel nach vorne den Gegner eher auf, als ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Luhukays Maßnahme, die rechte Außenbahn mit Marcel Ndjeng zu verstärken und Daniel Baier in der Mitte hinter der Doppelspitze Thurk/Oehrl agieren zu lassen, war zwar richtig gedacht (siehe DAZ-Kritik zum Aue-Spiel), dennoch kam das Spiel über rechts nie richtig ins Rollen. In der Nachspielzeit verweigerte Schiedsrichter Markus Wingenbach dem FCA einen glasklaren Elfer: “Am Anfang haben wir schlecht gespielt, dann kam noch ein bisschen Pech dazu”. So könnte man die Analyse von Luhukay nach dem Spiel zusammen fassen. Das wirkt ratlos. Auch sympathischere Trainer als Holger Fach brauchen in Augsburg Erfolg. Für Jos Luhukay ist zu hoffen, dass das Glück am kommenden Freitagabend gegen Union Berlin (18 Uhr in der impuls arena) dem FCA ein wenig mehr zugeneigt ist, da man davon ausgehen kann, dass der Niederländer in Augsburg seine Zelte abbrechen müsste, wenn der FCA in die Abstiegszone durchgereicht werden sollte. Dass der FCA seine Stärke im Angriffsspiel innerhalb einer Woche zurückgewinnt, ist eher unwahrscheinlich, aber immerhin möglich.
FCA: S. Jentzsch, – P. Verhaegh, G. Sankoh, U. Möhrle, A. Bellinghausen, – M. Ndjeng, D. Baier, K. Kwakman, M. De Jong, – M. Thurk, T. Oehrl.
Eingewechselt: J. De Roeck (46.); I. Traoré (65.); D. Brinkmann (76.)
Ausgewechselt: G. Sankoh (46.); M. De Jong (65.); K. Kwakman (76.)
Auswechselbank: N. Rafael; T. Werner; M. Amsif; S. Hain