FCA vs. Union Berlin 2:1
Der FCA hat gestern Abend in der impuls arena vor 14.600 Zuschauern gegen Union mit 2:1 gewonnen.
Von Siegfried Zagler
Aber am liebsten würde man kein Wort mehr über die Begegnung verlieren und den Mantel des Schweigens über diesen Fußballabend hüllen. Der FCA hat zwar gewonnen, aber seine sportliche Talfahrt fortgesetzt. Union Berlin war in allen Belangen die bessere Mannschaft und nur allein Simon Jentzsch sowie der mangelhaften Chancenauswertung der Gäste war es zu verdanken, dass der FCA im eigenen Stadion nicht abgeschossen wurde. In allen Mannschaftsteilen zeigten die Augsburger biederste Fußballkunst und gerade nach einer Champions-League-Woche ist es – für jemand, der das Spiel liebt – eine grausame Folter, dem FCA derzeit beim Kicken zusehen zu müssen. Keine Torgefährlichkeit, kein Spielfluss und in der Defensive unsortierter als jede Schülermannschaft. Und dies nicht phasenweise, sondern durchgängig in beiden Halbzeiten. Der FCA spielte verkrampften Angstfußball und schenkte den engagierten Berlinern über weite Strecken des Spiels Zeit und Raum für Spielaufbau und Konterspiel. Nach vorne fehlte der Augsburger Truppe jedwede Kreativität und Union kontrollierte das Geschehen als spielten sie zwei Klassen höher. Beide Tore des FCA waren außerordentliche Zufallsereignisse. Der Sieg der Augsburger hatte nichts mit Leistung zu tun, sondern vielmehr mit dem Unvermögen der Berliner, ihre sportliche Überlegenheit in Tore umzumünzen. Weder das Leben noch der Fußball interessiert sich für Gerechtigkeit, und so kam es, dass sich der FCA zwar gestern wieder unterirdischen Fußball zeigte, aber als Sieger jubelnd vom Platz ging. Zu Jos Luhukay muss man sagen, dass es dem Holländer offenbar nicht gelingt, aus dem starken Kader eine Mannschaft zu formen. Langsam sollte man sich im Management darüber Gedanken machen, ob Jos Luhukay der richtige Mann für die großen Blütenträume der Augsburger ist. Der FC Augsburg gurkt am 10. Spieltag sonntags um 13:30 Uhr bei Rot-Weiß Oberhausen weiter. Über die gestrige Mannschaftsaufstellung hüllt die DAZ nun tatsächlich den Mantel des Schweigens.