FCA vs. Schalke: “All in” im Weinzierl-Poker
Der Poker zwischen Schalke und dem FCA um FCA-Trainer Markus Weinzierl scheint sich seinem Ende zu nähern: Weinzierl hat sich nach der vierten Saison beim FC Augsburg am heutigen Mittwoch, den 24. Mai, in der ZEIT erstmalig zu seinem Wechsel von Augsburg nach Gelsenkirchen geäußert. Zur Überraschung von Schalke-Manager Christian Heidel, der Weinzierl in der Bildzeitung widerspricht: „Wir sind noch nicht klar!“
In einem online vorab veröffentlichten Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT, die gedruckt erst am Donnerstag erscheint, sagt der begehrte Fußballlehrer Markus Weinzierl, ganz so, als wäre der monatelange Kuhhandel nun in trockenen Tüchern, dass ihn das Engagement auf Schalke nicht überfordern werde: „Was würden Sie denn an meiner Stelle machen? Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte?“ Er wisse, dass es zwar nicht einfach werde, und fragt rhetorisch den Reporter des Hamburger Wochenblatts zurück: „Aber was habe ich denn zu verlieren? Wenn es schiefgeht, dann bin ich einer von vielen, die es nicht geschafft haben.“ Aber, so Weinzierl, es werde nicht schiefgehen, schließlich habe er sich lange für Schalke vorbereitet. Weinzierl hat sich seine Bundesligareputation in Augsburg erarbeitet, weil er einen chronischen Abstiegskandidaten im deutschen Oberhaus etablieren konnte und mit der letztjährigen Europa League-Qualifikation (Platz fünf) sogar international für positive Schlagzeilen sorgen konnte. „Wir haben für Augsburg alles erreicht, was wir zusammen erreichen konnten“, so Weinzierls Augsburg-Abgesang und schiebt noch eine Empfehlung hinterher: „Jetzt müsste ein Trainer mit neuen Ideen und neuen Visionen übernehmen.”
Laut Weinzierl sollen sich in den vergangenen Monaten einige Vereine darum bemüht haben, ihn als Trainer zu verpflichten. Neben Schalke 04 sollen auch RB Leipzig, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach um ihn geworben haben. Weinzierls Plauderei in der ZEIT muss die beiden Vereine wohl ein wenige irritiert haben, sodass sich Christian Heidel flugs über SPORT-BILD zu Wort meldete: „Nein, wir sind noch nicht klar. Wenn wir klar wären, dann hätten wir es bekanntgegeben.“ Laut Bild pokere Augsburg weiterhin hart um die Ablöse für Weinzierl. Schalke wolle die im Raum stehende Summe von fünf Millionen Euro plus Bonuszahlungen nicht zahlen. Die bayrischen Schwaben seien zudem an Schalkes Abwehrtalent Marvin Friedrich interessiert, der beim Weinzierl-Deal verrechnet werden könnte. Das gilt auch für den ehemaligen FCA-Mittelfeld-Mann Pierre-Emile Højbjerg, der auf Schalke nicht glücklich wurde, aber auch nicht zu den Bayern zurückkehren wolle.
„Schalke hat den Süddeutschen ein letztes Angebot gemacht und drängt nun auf eine schnelle Entscheidung des FCA. Bleibt diese aus, würde Schalke Plan B aus der Tasche ziehen. Ob es soweit wirklich kommt? Denn Weinzierl geht fest davon aus, dass er der Nachfolger von André Breitenreiter bei den Königsblauen wird“, so die Bildzeitung, die in der Regel bestens informiert ist.