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Donnerstag, 21.09.2023 - Jahrgang 15 - www.daz-augsburg.de

FCA vs. Bremen: Ein weiterer Schritt zur Orientierung, wohin die Reise geht

Zu Beginn einer Saison geben sich nicht nur Journalisten Mühe, ihre Unsicherheit hinsichtlich der Leistungsfähigkeit bestimmter Mannschaften mit den üblichen Sprachhülsen zu verbergen. Selbst die Trainer sind sich nicht sicher, mit welchem Anspruch sie in die Saison gehen sollen.

Von Siegfried Zagler

Das erste Heimspiel findet gegen Bremen statt

Nicht nur der FCA, sondern ein ganzes Dutzend Vereine können sich zu Beginn  einer Bundesligasaison nicht von der Sorge frei machen, dass man gegen den Abstieg zu kämpfen hat. Wenn es unglücklich läuft, dann steht man in der Bundesliga schnell am Abgrund. Am vergangenen Sonntag holten die Augsburger nach drei verlorenen Pflichtspielen bei der Frankfurter Eintracht in der Commerzbank Arena ihren ersten Sieg. Die durchschlagende Erkenntnis der Partie lässt sich auf einen knappen Nenner bringen: Der FCA hat nach zwei Katastrophenpartien in der Liga seinen ersten Dreier bei einer Mannschaft geholt, die phasenweise kaum ein Bein auf die Erde brachte. Die Eintracht verstand es nicht, die Schwächen des FCA zu nutzen, zeigte sich nicht nur im Sturm hilflos und in der Abwehr anfällig, sondern hatte zwischendurch sogar Mühe, den Ball ohne Bedrängnis in den eigenen Reihen zu halten. Im Jahr eins nach der Ära Veh, sollten die Frankfurter im Konzert der Abstiegskandidaten wieder eine starke Rolle spielen. Das Gleiche lässt sich, wenn auch nicht mit derselben Bestimmtheit, über die Bremer sagen, die bisher weder einen Sieg noch eine Niederlage zu verbuchen haben: drei Spiele, drei Unentschieden. Der ehemalige Vorzeigeklub der Liga hat (wie das Jahrzehnte lang der Fall war) längst nichts mehr im oberen Drittel der Liga verloren. Zu oft haben Allofs und Schaaf die Teilhabe an den internationalen Wettbewerben verpasst, ohne daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Konsequenz: Das ehemalige Traumpaar der Liga räumte das Bremer Trümmerfeld. Schaafs Nachfolger in Bremen, Robin Dutt, will nun in Augsburg den ersten Sieg der Bremer in der noch jungen Bundesligasaison einfahren. Dabei will er auf die gleiche Formation bauen, die in Leverkusen ein 3:3 Unentschieden erreichte. „Es gibt wenig Gründe, die Mannschaft nicht wieder so spielen zu lassen“, so Dutt. Ein kleines Fragezeichen steht  allerdings hinter Franco Di Santo. Der Argentinier, der zuletzt so überzeugend agierte, nahm am Donnerstag wegen „muskulärer Probleme“ nicht am Mannschaftstraining teil.

Für den FCA ist die Partie gegen Bremen der erste ernstzunehmende Fingerzeig in Sachen Selbsteinschätzung und Orientierung, wohin in diesem Jahr die Reise geht. Zum ersten Mal in der kurzen Bundesligageschichte des FCA, ist im hohen Maße offen, wer (wie und wo) im Angriff spielt. Mit den Neuzugängen Matavz und Djurdjic sowie mit Bobadilla, Mölders, Esswein und Thommy stehen FCA-Trainer Markus Weinzierl erstmalig sechs Spieler für zwei Positionen zur Verfügung. In Frankfurt überraschte Weinzierl mit den Altvorderen Mölders und Bobadilla, die beide zu überzeugen wussten. Im Heimspiel gegen Bremen wird Weinzierl wohl dennoch wieder dem spielstarken Matavz gegenüber Mölders den Vortritt geben. Dass Alexander Esswein nach seiner überstandenen Verletzung im Lauf des Spiels zum Einsatz kommt,  gilt in Augsburg ebenfalls als sehr wahrscheinlich.

Gegen Werder Bremen hat der FCA eine positive Bilanz. Von den sechs bisherigen Bundesligapartien gewannen die Brechtstädter drei und spielten zwei Mal Unentschieden und selbst bei der 1:0 Niederlage in der letzten Saison der Augsburger im Weserstadion, war der FCA die bessere Mannschaft, die an sich selbst, aber nicht an der Leistung der Werderaner scheiterte. Der FCA-Trainer bewertet die Ausgangslage am morgigen Samstag (15.30 Uhr) in der SGL-Arena aber mit verhaltenem Optimismus: „Werder Bremen hat sich im Vergleich zur letzten Saison enorm weiterentwickelt. Sie haben mich in den ersten Spielen der Saison beeindruckt. Wenn wir dort weitermachen, wo wir in Frankfurt aufgehört haben, werden wir wieder ein erfolgreiches Spiel abliefern.“