FCA vs. Aue 2:1
Der FC Augsburg sicherte sich am gestrigen Abend in der Zweiten Liga gegen Erzgebirge Aue mit einem schmeichelhaften Sieg den zweiten Tabellenplatz. Vor 15.731 Zuschauern in der impuls arena entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein flottes Spiel, in dem am Ende die glücklichere Mannschaft als Sieger hervorging.
Von Siegfried Zagler
Mit Erzgebirge Aue kam eine Mannschaft nach Augsburg, die ihre letzten vier Auswärtsspiele verloren hatte, worüber man sich wunderte, da die Sachsen im Gegensatz zu den Bochumern und Duisburger in Augsburg nicht Beton anrührten, sondern aus einer sehr klug sortierten Defensive heraus im Mittelfeld dagegenhielten und bezüglich der Torgefährlichkeit dem FCA ein gutes Stück voraus waren. Wobei ihnen das einfallslose und ungenaue Angriffsspiel der Augsburger sehr entgegenkam. 64 Prozent Ballbesitz für den FCA, ohne dabei Druck zu entwickeln oder Tormöglichkeiten zu generieren. Ganz anders die Gäste, die bis zur Pause drei Mal mit großen Möglichkeiten am glänzenden Augsburger Torhüter Simon Jentzsch scheiterten. – In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel ordentlich Fahrt auf, da der FCA wie bereits im vorherigen Match gegen den TSV 1860 München erst nach der Pause zielstrebiger zu Werke ging und nun auch kämpferisch mit den Sachsen mithalten konnte. In der 52. Minute ging Aue dennoch verdient mit 1:0 in Führung, worauf Augsburgs Trainer Jos Luhukays sofort reagierte.
Luhukays Offensivstrategie wäre ums Haar schiefgegangen
Der Niederländer sah sich nach dem Rückstand zu einer gewagten (weil sehr frühen) „Flucht nach vorne“ veranlasst. Im Heimspiel gegen Duisburg für seine defensives Wechselspiel noch gescholten, ging Luhukay ein hohes Risiko und wechselte Nando Raphael für Uwe Möhrle ein (56.), löste die Viererkette auf und verschob mit zwei Sechsern das Spiel weiter nach vorne. Diese mutige Offensivstrategie wäre ums Haar schief gegangen. In der 64. Minute wurde die allzu luftige FCA-Abwehr mühelos überspielt und Kempe und Kern scheiterten in aussichtsreichster Position an Jentzsch. Eine Großchance erster Güte, deren Nichtverwertung – wie es im Fußball nicht selten geschieht – postwendend bestraft wurde. Moritz Leitner passte sehr präzise durch die Schnittstelle der Abwehr und Nando Raphael verwertete gekonnt und sicher (65.). Grund genug um heuchlerisch das Phrasenschwein zu füttern: „Der Trainer hat alles richtig gemacht“. Der Pass von Moritz auf Raphael war in der Tat die erste feine Aktion des FCA nach vorne. Das Siegtor fiel aus einer ruhenden Situation heraus: Freistoßflanke Thurk, wuchtiger Kopfball von Callsen-Bracker (72.). Michael Thurks beste Szene. In den letzten 20 Minuten hatten die wackeren Auer Spieler nicht mehr die Kraft, das Spiel in ein dem Spielverlauf angemessenes Unentschieden zu drehen. Mit diesem glücklichen „Arbeitssieg“ konnte der FC Augsburg seinen zweiten Platz, der zum direkten Aufstieg in die Erste Liga berechtigt, behaupten und hat nun vor den drittplazierten Bochumern zwei Punkte Vorsprung. Am kommenden Montag steht erneut ein Flutlichspiel im Helmut Haller Stadion, das in der Sprache des Geldes „impuls arena“ heißt, auf dem Programm. Fortuna Düsseldorf kommt.
FCA: S. Jentzsch, – P. Verhaegh, G. Sankoh, U. Möhrle, M. De Jong, – M. Leitner, K. Kwakman, J. Callsen–Bracker, T. Werner, – M. Thurk, T. Oehrl.
Eingewechselt: N. Rafael (57.); A. Bellinghausen (60.); D. Brinkmann (77.).
Ausgewechselt: U. Möhrle (57.); T. Werner (60.); M. Thurk (77.).
Auswechselbank: H. Hosogai; M. Ndjeng; M. Amsif; S. Hain.
Tore :
0:1 Marc Hensel (52.).
1:1 Nando Rafael (65.).
2:1 Jan–Ingwer Callsen–Bracker (72.).