FCA verliert in Gladbach dumm
Der FC Augsburg verlor im vorgezogenen Freitagspiel der Fußballbundesliga im Borussia Park gegen den VfL Borussia Mönchengladbach vor 50.175 Zuschauern mit 0:1 und muss nun darauf hoffen, dass am heutigen Samstag die Konkurrenz im Tabellenkeller nicht punktet. Das Tor für die Borussia erzielte Filip Daems mit einem Foulelfmeter in der 28. Minute in einem über weite Strecken beiderseits schwach geführten Spiel.
Von Siegfried Zagler
Nach dem überzeugenden Auftritt der Augsburger gegen Frankfurt sah FCA-Trainer Markus Weinzierl keinen Grund die Mannschaft zu verändern. Einzige Änderung: Für den gelb-gesperrten Ragnar Klavan rückte Kevin Vogt in die Innenverteidigung. Vogt patzte in der 28. Minute gegen Peniel Mlapa und stoppte den davon eilenden Mlapa mittels Haltegriff im Strafraum. Rot für Vogt, Elfer für Gladbach: Tor für Mönchengladbach durch Filip Daems, der sicher verwandelte. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees, der die Partie durchgehend sehr souverän leitete, entschied regelkonform. Drees ist kein Vorwurf zu machen, was für Vogt nicht gilt. Augsburgs Innenverteidigung – ohnehin durch den Verkauf von Gibril Sankoh und die langwierige Verletzung von Sebastian Langkamp in Breite wie Tiefe geschwächt – schwächelte gegen Gladbach in vielen Situationen, da der seit Wochen überragende Klavan von Vogt nicht annähernd adäquat ersetzt werden konnte und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (ebenfalls seit Wochen) die Achillesferse der Augsburger Abwehr darstellt.
Weinzierl reagierte richtig
Natürlich spielte sich in der 28. Minute die Schlüsselszene des Spiels ab und natürlich hat sich dabei Kevin Vogt dumm angestellt. Auswärts gegen einen nominell besseren Gegner beinahe eine Stunde mit einem Mann weniger zu spielen ist eine schwere Aufgabe, die der FCA nicht zu meistern verstand: nach vorne kam zu wenig, hinten wurde fehlerhaft verteidigt, was nicht immer mit der Gladbacher Überzahl zu entschulden war. Am Trainer lag es diesmal allerdings nicht. Markus Weinzierl reagierte den Umständen entsprechend richtig und brachte direkt nach dem Platzverweis Dominik Reinhardt für Tobias Werner und verstärkte somit die Abwehr. Reinhardt machte ein gutes Spiel, was aber vermutlich damit zu tun hatte, dass die linke Seite der Gladbacher quasi nicht vorhanden war.
Musona versiebte in der 90. Minute eine Großchance
Dass der FCA die komplette Partie im Spiel blieb, hatte weniger mit der Leistung der Augsburger, sondern vielmehr mit dem Unvermögen der Gladbacher zu tun, die kaum einen Angriff präzise zu Ende spielten, weder im Spielaufbau noch mit Tempogegenstößen zu überzeugen verstanden und dennoch eine ordentliche Anzahl von Torchancen geschenkt bekamen. Wenn es darum ginge, den schwachen Auftritt der Gladbacher positiv zu bewerten, könnte man sich zu der Phrase hinreißen lassen, dass die Borussia ihre Führung klug verwalteten, was natürlich nicht ganz korrekt wäre, weil Knowledge Musona, der ab der 66. Minute den abermals wirkungslosen Sascha Mölders ersetzte, in der 90. Minute eine Großchance versiebte. Das 1:1 hätte zwar den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, dennoch muss man festhalten, dass an diesem Tag in Gladbach ohne Vogts Doppelfehler mehr drin gewesen wäre. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) triff der FC Augsburg in der heimische SGL Arena auf den VfB Stuttgart.
FCA: A. Manninger; – P. Verhaegh; K. Vogt; J. Callsen-Bracker; M. Ostrzolek; – D. Baier; T. Werner; J. Moravek; A. Hahn; D. Ji; – S. Mölders;
Eingewechselt: D. Reinhardt (31.); K. Musona (66.); T. Oehrl (84.); –
Ausgewechselt: T. Werner (31.); J. Moravek (84.); S. Mölders (66.); –
Auswechselbank: M. Amsif (TW); M. de Jong; A. Ottl; S. Hain;
Tore: 0:1 Filip Daems (27.) Elfmeter
Rote Karte: K. Vogt (26.).