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Dienstag, 26.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA stolpert weiter nach Europa

Der FC Augsburg verlor am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga in Freiburg mit 0:2. Die Tore für den Tabellensiebzehnten schossen vor 23.700 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion Jonathan Schmid (71.) und Nils Petersen (84.).

Von Siegfried Zagler

Im Vergleich zur 0:2-Heiniederlage gegen Mainz musste FCA-Trainer Markus Weinzierl seine Mannschaft auf einer Position umbauen. Für den wegen muskulärer Probleme fehlenden Halil Altintop begann Nikola Djurdjic in der Sturmmitte. Dong-Won Ji rückte dafür auf die Position von Altintop und fand dort wesentlich besser ins Spiel als die Wochen davor als Spitze.

In der Anfangsphase setzte Freiburg die Augsburger unter Druck ohne jedoch gefährliche Szenen zu generieren. Viel mehr lässt sich über die erste Halbzeit kaum sagen: Ein spielerischer Offenbarungseid beider Mannschaften, die beide Mühe hatten, den Ball über mehr als zwei Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Lange Bälle ins Nichts, ungenaue Zuspiele und Weit-Schüsse kennzeichneten die Partie als ein „niveauarmes Gekicke“. Tobias Werners Rettungstat auf der Linie mit dem Fuß nach einem Eckball (34.) sowie Bobadillas Dribbling in den Strafraum mit einem Abschluss, der Freiburgs Keeper Bürki zu einer Glanztat zwang (45.), sollten die einzigen erwähnenswerten Szenen der ersten Halbzeit bleiben.

In der zweiten Halbzeit setzte der FCA den abstiegsbedrohten SC Freiburg zehn Minuten unter Druck. Etwas Zählbares sollte dabei nicht herausspringen. Bobadilla zwang Bürki erneut zu einer zu einer Parade (46.). Nur eine Minute später war Bürki gegen Dominik Kohr mit dem Fuß zur Stelle (47.). Und in der 49. Minute zeigte Bürki seine ganze Klasse, als er nach einem Solo-Lauf des eingewechselten Pierre-Emile Höjbjerg dessen Schuss ins kurze Eck großartig parierte. Ab der 60. Minute verschwand die Partie endgültig im fußballerischen Nichts. Ohne Sinn und Verstand suchten beide Mannschaften irgendwie Richtung gegnerisches Tor zu kommen und scheiterten dabei meist an ihrem eigenen Unvermögen. In der Schlussphase zeigten sich die Freiburger durchsetzungsfähiger und entschieden aus diesem Grund das Spiel völlig verdient zu ihren Gunsten.

Tabelle nach dem 26. Spieltag

Tabelle nach dem 26. Spieltag


Der FCA hat von den letzten vier Bundesligapartien drei verloren. Alle Niederlagen kassierten die Augsburger von Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand standen und gegenüber den Augsburgern den größeren Siegeswillen zeigten. In diesen drei Partien versuchten die Augsburger ihr spielerisches Potential auszureizen. Sie spielten zuweilen etwas kompliziert und langsam durch die Mitte ohne dabei Tordrang zu entwickeln und zeigten sich zugleich hinten von Konzentrationsfehlern heimgesucht. Kein schnelles Umschaltspiel, keine Raffinesse beim Spiel in den Strafraum, keine Tempoaufnahme beim Flügelspiel und keine Verwertungskälte bei den wenigen Torchancen, die sie erzwingen konnten. Symptome einer Erkrankung, die man in Augsburg als “Nichtabstiegskampf-Krankheit” bezeichnen könnte. Die Leistung in Freiburg macht es jedenfalls schwer, daran zu glauben, dass der FCA mit aller Macht nach Europa strebt. Die Augsburger befindet sich in einer Abwärtsspirale, in einer Art Reflexionskrise, die etwas mit dem neuen Selbstbewusstsein der Mannschaft zu tun haben könnte, denn irgendwie spielen die Augsburger so verhalten, als wären sie bereits mit Doppelbelastung in Europa unterwegs. Nach der Länderspielpause ist der FC Schalke 04 in Augsburg zu Gast.

FCA: M. Hitz; – R. Klavan; M. Feulner; A. Baba; J. Callsen-Bracker; – D. Ji.; D. Baier; T. Werner; D. Kohr; R. Bobadilla – Nikola Djurdjic.