DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Samstag, 15.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

FCA stolpert in die Relegation

Mit einem 1:0 Sieg gegen des TSV 1860 München in der ausverkauften impuls arena sicherte sich der FC Augsburg in einer spielerisch auf sehr schwachem Niveau geführten Partie den dritten Platz in der Zweiten Liga.

Von Siegfried Zagler

Aufgrund des 1:4 Auswärtssiegs von St. Pauli in Fürth ist den Hamburgern der direkte Aufstieg vom FCA aufgrund der hohen Tordifferenz nicht mehr streitig zu machen. Nürnberg, Bochum oder Hannover sind nun die Kandidaten für die beiden Relegationsspiele, die sich der FCA nach einer insgesamt gesehen hervorragenden Saison im Endspurt mit viel Krampf und Kampf erarbeitet hat.

Über die gestrige Vorstellung des FCA in der impuls arenea lässt sich außer dem Ergebnis kaum etwas Positives sagen. 1860 war in der ersten Halbzeit das bessere Team, geistig ein wenig agiler mit den besseren Torchancen, während der FCA nur über Standardsituationen Gefährlichkeit ausstrahlte. Der erste Spielzug mit Abschluss aus dem Spiel heraus ereignete sich in der 4. Minute der zweiten Halbzeit, in der beide Mannschaften selten etwas Sehenswertes zustande brachten. Große Ausnahme: Hegelers Kopfballtor in Uwe Seeler-Manier. Nach einer kurzen Ecke flankte Traore auf das Tor und Heglers lenkte den Ball mit dem Hinterkopf unhaltbar für 1860-Keeper Kiraly in das linke Eck. Bevor der Ball die Torlinie überquerte, berührte er noch prosaisch die Latte. „Ich wollte den Ball einfach verlängern, in der Hoffnung, dass ihn jemand reinmacht. Dass er dann gleich ins Tor fliegt, umso besser. Es war mein erstes Profitor und dann auch noch in so einem Spiel“, freute sich Jens Hegeler.

Thurk ein kaum sichtbarer Schatten auf der Suche nach einem Ballkontakt

Danach verstand es der FCA, die ebenfalls schwachen Münchner ohne große Mühe vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. In der letzten Minute der Nachspielzeit kam allerdings 60-Stürmer Djorde Rakic aus 14 Metern frei zum Schuss und zog den Ball überhastet am Kasten von Jentzsch vorbei. Hätte Rakic diese große Chance verwertet, wäre dem FCA wohl in letzter Sekunde des 33. Spieltages die Relegation verhagelt worden, da Düsseldorf in Oberhausen 3 Punkte holte und man dem FCA in dieser Form am letzten Spieltag in Kaiserslautern auch eine hohe Niederlage zutraut.

So aber muss man sich nach diesem spielerisch schlechtesten Derby aller Zeiten neben dem Ergebnis und den üblichen Phrasen (Arbeitssieg, nur das Ergebnis zählt etc.) noch um ein positives Fazit bemühen: Wenn man bedenkt, dass die Augsburger während des gesamten Spieles mit einem Mann weniger gespielt haben – Thurk war während der gesamten Partie nicht mehr als ein kaum sichtbarer Schatten auf der Suche nach einem Ballkontakt – dann spricht das für die kämpferische Leistung und den Teamspirit der neun Augsburger Feldspieler, die gestern mit einer hölzernen, aber engagierten Vorstellung den FCA in den Vorgarten der Ersten Bundesliga führten.

Bis zum ersten Relegationspiel in zwei Wochen in der impuls arena hat Jos Luhukay genug Zeit, seine Kreativ-Kicker wieder in Form zu bringen. Ohne Überraschungsmomente im Spiel nach vorne wird sich die Tür in die Bundesliga keinen Spalt breit öffnen lassen.

FCA: Jentzsch – Reinhardt, Möhrle, de Roeck, Bellinghaus – Hegeler, Brinkmann, Ndjeng, Traore, Hain, Thurk.