FCA stößt den HSV in den Abgrund
Nach einer von vielen Ungenauigkeiten geprägten Bundesligapartie trennten sich der FC Augsburg und der Hamburger SV vor 30660 Zuschauern in der ausverkauften SGL Arena mit 3:1.
Von Siegfried Zagler
Für die Hamburger bedeutet dieses Ergebnis die achte Auswärtsniederlage in Folge. Der FCA könnte mit diesem Sieg im Gepäck und etwas Glück sowie zwei Siegen in den beiden Schlussrunden das Ticket nach Europa lösen. Die Tore im 100. Augsburger Bundesligaspiel schossen Halil Altintop (7./32. Minute) und André Hahn (43.). Heiko Westermann konnte nach einem Freistoß von Hakan Calhanoglu mit der Schulter den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielen.
Vor der Partie gedachte man in einer Schweigeminute dem “Tafelmann” Josef Wagner, der in der vergangenen Woche im Alter von 79 Jahren gestorben war sowie der Opfer der Fährkatastrophe in Südkorea.
Applaus gab es vor dem Anpfiff auch: Stadionsprecher Rolf Störmann verkündete die Vertragsverlängerung mit Geschäftsführer Sport Stefan Reuter, der nun bis zum 30. Juni 2018 an den FCA gebunden wurde. Das Geschehen auf dem rutschigen Rasen ist schnell erzählt, denn die Partie war bereits nachdem 3:0 durch Halil Altintop in der 32. Minuten entschieden, auch wenn der HSV durch einen Freistoß noch kurz vor der Pause auf 1:3 verkürzen konnte. Die ersten 15 Minuten gehörten dem FCA, der bereits nach 6 Minuten in Führung ging und das Spiel dominierte, aber von Minute zu Minute mehr Spielanteile an den HSV abgeben musste. Die Hamburger drängten zwar mit viel Laufbereitschaft und Kampf in dieser Phase auf den Ausgleich, das Tor schoss jedoch der FCA: Kevin Vogt stoppte einen Ball der Hamburger an der Mittellinie mustergültig mit der Brust und schickte André Hahn auf die Reise, dessen Flanke Altintop gekonnt und direkt gegen die Laufrichtung von HSV-Keeper Adler zum 2:0 verwertete.
Nur mit viel Engagement und dem erhitzten Herz der Verzweiflung versuchten die Hamburger weiterhin dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken – ohne Erfolg. Die Fähigkeiten der Hamburger waren dafür nicht ausreichend; der FCA war in allen Belangen die bessere Mannschaft und verstand es sogar, die Partie in den letzten zehn Minuten gefahrlos zu verwalten. Weder Alexander Esswein noch Dong-Won Ji wollte der vierte FCA-Treffer in aussichtsreicher Position gelingen. Für die letzten beiden Runden, die beide komplett am Samstag ab 15.30 Uhr zeitgleich ausgetragen werden, ist folgendes festzuhalten: Borussia Mönchengladbach ist mit dem heutigen Sieg auf Schalke und dem viel besseren Torverhältnis (+18) dem FCA enteilt. Die Augsburger Hoffnungen, im letzten Moment doch noch das Ticket für Europa zu lösen, kaprizieren sich somit nur noch auf ein Schwächeln der Mainzer, die am kommenden Samstag ein schweres Spiel in Gladbach zu bestehen haben und am letzten Spieltag den maladen HSV empfangen. Die vier Punkte, die der FCA gegenüber den 05ern gutmachen muss, setzen zwei Augsburger Ergebnisse voraus: Der FCA muss in Braunschweig gewinnen und muss zu Hause gegen Frankfurt gewinnen. Bei zwei Niederlagen der Mainzer in Folge, könnte sich der FCA sogar im Schlussspurt ein Remis leisten. Falls die Mainzer aber am kommenden Samstag in Gladbach gewinnen sollten, ist für den FCA der Zug nach Europa abgefahren.
FCA: Hitz – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Vogt – Hahn, Halil Altintop, Esswein – Mölders.
Einwechslungen:
46. Kohr für Vogt,
72. Ji für Mölders,
84. To. Werner für Esswein.