DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Dienstag, 01.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Sonnenlage im Mittelfeld

Bei Bayer Leverkusen erkämpfte sich der FC Augsburg am Ostersamstag vor 25.500 Zuschauern ein 0:0 und profitierte davon, dass das Spiel der Werkself zu unbeweglich war – und vom Videobeweis.

Von Peter Hummel

Das Kopfzerbrechen nach dem katastrophalen Heimspiel des FC Augsburg gegen Werder Bremen war so groß, dass, so hört man, der Aspirin-Konsum bei den Verantwortlichen derart in die Höhe ging, dass der gesteigerte Umsatz bei Hersteller Bayer in Leverkusen für große Freude sorgte. Umso weniger war wohl deren Werkself-Trainer Heiko Herrlich von der Wirkung des Medikamentes erfreut, denn die Augsburger zeigten sich sich beim Spiel am Karsamstag von Anfang an schmerzfrei und klar im Kopf.

Vor allem das hervorragende Defensiv-Verhalten der Männer um Manuel Baum zeigte am 28. Spieltag in der Bay-Arena, warum sich die Augsburger im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt haben. Also dort, wo jene Mannschaften den Sommer genießen werden, die vorne nicht allzu viel zustande bringen und hinten Wände hochziehen können. Diese Wände zeigten beim Auftritt in Leverkusen allenfalls in fünf Situationen kleinere Lücken. Fünf Chancen von Spitzenteam Bayer in 90 Minuten, die allerdings allesamt ungenutzt blieben, wobei in der 64. Minute der Ball tatsächlich den Weg hinter Augsburgs Obermauerbauer Marwitz Hitz fand. Glücklicherweise wurde das runde Osterei zuvor von einem im Abseits stehenden Spieler abgefälscht und die Videoschiedsrichter in Köln schickten einen entsprechenden Hinweis auf das Ohr des Schiedsrichters. Somit hatte das 0:0 weiterhin Bestand.

PlatzMannschaftSpieleS-U-NTorePkt.
1.FC Bayern München 31 25-03-03 84:22 (+62) 78
2.FC Schalke 04 31 16-08-07 49:35 (+14) 56
3.Borussia Dortmund 31 15-09-07 61:41 (+20) 54
4.Bayer 04 Leverkusen 31 14-09-08 55:41 (+14) 51
5.1899 Hoffenheim 31 13-10-08 60:44 (+16) 49
6.RB Leipzig 31 13-08-10 47:47 (0) 47
7.Eintracht Frankfurt 31 13-07-11 41:40 (+1) 46
8.Borussia Mönchengladbach 31 12-07-12 42:48 (-6) 43
9.Hertha BSC 31 10-12-09 38:35 (+3) 42
10.VfB Stuttgart 31 12-06-13 29:35 (-6) 42
11.FC Augsburg 31 10-10-11 40:40 (0) 40
12.Werder Bremen 31 09-10-12 34:38 (-4) 37
13.Hannover 96 31 09-09-13 38:47 (-9) 36
14.VfL Wolfsburg 31 05-15-11 30:40 (-10) 30
15.1. FSV Mainz 05 31 07-09-15 32:49 (-17) 30
16.SC Freiburg 31 06-12-13 26:51 (-25) 30
17.Hamburger SV 31 06-07-18 24:48 (-24) 25
18.1. FC Köln 31 05-07-19 31:60 (-29) 22
Auf Augsburger Seite bedurfte es im Bereich des Torraums kaum der Aufmerksamkeit der Unparteiischen und auch nicht der Zuschauer am Fernseher, denn es passierte schlicht nichts. Wohlwollend könnte man alle Angriffe zusammenfassen und daraus allenfalls eine halbe Tormöglichkeit kreieren. Wenngleich die Leistung des FCA in der zweiten Halbzeit durchaus ambitioniert war, aber eben nicht zählbar. – Andererseits ging auch Leverkusen leer aus, obwohl deutlich besser, aber was bedeutet schon „besser“, wenn am Ende zwei Punkte auf zwei Mannschaften aufgeteilt werden.

Auf Augsburger Seite fielen vor allem die engagierten Leistungen von Caiuby, Martin Hinteregger und Rani Kedirah auf, der einmal mehr deutlich machte, dass er im Moment für die Mannschaft unverzichtbar ist. Jeffrey Gouweleeuw, der nach seiner Verletzung zum ersten Mal wieder zum Einsatz kam, spielte so, als wäre er nie weg gewesen. Der Venezolaner Sergio Cordova zeigte – nachdem er in der 39. Minute für den verletzten Daniel Baier ins Spiel kam – zumindest ansatzweise Zug zum Tor. Und Philipp Max machte deutlich, dass ihn der Bundestrainer wenn schon nicht in den WM-Kader, so doch zumindest in die WhatsApp-Gruppe „Mobile Reserve“ einladen sollte.

Am Ende war es eines der Spiele, die es im Mai sicher in keinen der Bundesliga-Rückblicke schaffen werden. Das Attraktivste aus Augsburger Sicht war der eine Punkt und die Zuversicht, mit einer solchen Leistung am kommenden Samstag zu Hause gegen Bayern München zumindest nicht mit einem 6:0 vorgeführt zu werden, wie es Borussia Dortmund erging. Denn der FC Augsburg ist schließlich nicht der BVB, sondern eine Mannschaft, die es genießt, sich Fleißbildchen zählend im Mittelfeld der Tabelle zu sonnen. Beachtet von denen drüber und beneidet von denen drunter.

FCA: Hitz, Gouweleeuw, Khedira, Hinteregger, Schmid, Moravek, D. Baier, Max, Koo, Gregoritsch, Caiuby.

Einwechslungen:

39. Minute Sergio Córdova für Daniel Baier,

71. Minute Christoph Janker für Michael Gregoritsch,

77. Minute Marco Richter für Jan Moravek.



Suche in der DAZ

  

DAZ Archiv

Oktober 2024
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031